nach einer kurzen Pause drehe ich nun mit Euch noch einmal die Runde durch Tasmanien.
Nachdem ich am 3. März nach Melbourne geflogen bin, hatte ich noch einen Tag Zeit, um mir einen ersten Eindruck von der Stadt zu verschaffen und meine organisatorischen Dinge zu klären.
Ich eröffnete wie in Neuseeland mein Bankkonto, nahm an der Einführungsveranstaltung im WorknHoliday-Büro teil (an dem Tag eine Privatveranstaltung für mich) und versuchte mich um ein Hostel für die erste Übernachtung auf der tasmanischen Insel zu bemühen.
Am Ende des Tages war ich wieder etwas schlauer. Bei der Einführungsveranstaltung wurde ich doch noch auf Ziele aufmerksam gemacht, an die ich vorher noch nicht gedacht hatte. Dazu aber in den nächsten Beiträgen mehr.
Nach dem Organisationstag ging es mit der ersten Maschine um 06:10 Uhr nach Tasmanien. Übernachtet habe ich deswegen mal wieder auf dem Flughafen. Zu meiner Unterhaltung liefen die Spiele der Premier-League aus England im Fernsehen, so dass ich nicht einmal zum schlafen gekommen bin.
Nach der Landung um 7:30 Uhr hieß es zunächst auf das Gepäck warten und anschließend Ausschau nach einem Transportmittel zu halten, dass mich in die Stadt und möglichst zum Hostel bringt.
So kam es zum Roadtrip
Ursprünglich wollte ich die acht Tage von der Hauptstadt Tasmaniens - Hobart - aus erkunden. Ohne vorher eine Unterkunft oder Touren gebucht zu haben kam ich am Flughafen an. Ein Hostel hatte ich da immerhin schon in die engere Auswahl genommen - das Huon Quays.
Zunächst ging es vom Flughafen mit einem Maxi-Taxi nach Hobart. Unter dem Motto geteiltes Geld ist halbes Geld schloss ich mich mit vier Damen zusammen, die in etwa die gleiche Strecke fahren wollten. Ein normaler Shuttle-Transfer hätte AUD17 gekostet. So hatte jeder am Ende nur AUD12 bezahlen müssen.
Am Hostel angekommen stand ich zunächst vor verschlossenen Türen. Ein Mann mittleren Alters kam mir und dem Taxi-Fahrer im selben Moment entgegen und öffnete den Zaun am Eingang und zeigte mir, wo ich anrufen müsste, um einchecken zu können.
Während ich auf den Hostelmanager in der Küche warten durfte kam ich mit dem Mann ins Gespräch. Es war mein späterer Begleiter Sean aus England. Er war auf der Suche nach Mitstreitern für die Mietung eines Autos, um die Insel zu umrunden. Da ich nichts geplant hatte, beschloss ich mich anzuschließen und so nur für eine Nacht einzuchecken.
Im Huon Quays - was mich spontan zurück in die Kinderferienlager-Zeiten versetzte - schlief ich mit dem Engländer in einem Vierbettzimmer für AUD21.
Noch am selben Tag fanden wir unseren dritten Begleiter, der glücklicherweise auch noch nicht wusste, was er in dieser Woche machen sollte - Max aus Deutschlan.
05.03.2014 - Mietauto, Nationalparkpass und Routenverlauf
Gesagt, getan, mietete Sean für uns einen Wagen. Ein weißer 1998er Mitsubishi Magna - ein kleines Schiff aus etwas viel Plastik. Für 10 Tage kostete er AUD330. Da ich nur acht Tage mitfahren konnte, einigten wir uns, dass ich am Ende weniger als die AUD110 bezahlen muss.
Nachdem das Auto gesichert war, besorgten wir uns an der Tourist-Information noch einen Nationalpark-Pass, der AUD60 kostete und alle Nationalparkeintritte integrierte. Gültig nur für das Fahrzeug und dessen Insassen, sparten wir eine Menge Geld. Ihr müsst wissen, dass man für jeden Nationalpark mindestens AUD24 zahlen muss - und es gibt auf Tasmanien ziemlich viele.
Am Ende zahlte ich für Pass und Auto nur AUD104. Zusammen mit den Spritkosten von AUD108 pro Person, den Einkäufen von etwa AUD40 sowie den Eintritten zu Port Arthur und zum Tahune Airwalk, belaufen sich die Ausgaben für 8 Tage Tasmanien auf etwa AUD300. So gesehen, hatte es sich eigentlich gelohnt, sich im Auto Nacht für Nacht auf den Vordersitz zu quetschen.
Warum es am Ende doch AUD600 wurden, erfahrt ihr weiter unten.
Unsere Route führte unseinmal um die Insel ohne jede Küste anzusteuern. Wir begannen im Süd-Westen (Port Arthur) und arbeiteten uns an der Ostküste entlang Richtung Norden (Bay of Fires). Weiter ging es Richtung Westen (Launceston-Cradle Mountain) bis nach Strahan. Zurück führte uns unser Weg schließlich über Queenstown, Lake St. Clair, Hamilton und New Norfolk. Den letzten Tag nutzten wir noch einmal für einen Abstecher zu einem besonderen Erlebnis - dem Tahune Airwalk.
Mit 19 Jahren durfte Max nicht mit in die Fahrerliste aufgenommen werden. Autos ausleihen ist erst ab einem Alter von 21 Jahren möglich. Somit einigten ich und Sean uns, immer abwechselnd zu fahren, um uns gegenseitig nach den langen Touren etwas Verschnaufpausen zu verschaffen.
06.03.2014, Port Arthur
Port Arthur, Foto: Axel Kolax |
Im Eintrittspreis enthalten waren eine 40-minütige Führung mit Hintergrundinformationen zur Geschichte und eine Rundfahrt im Hafen integriert. Danach hatte man noch Zeit, sich dann gesamte Gelände zu erschließen und in das ein oder andere Gebäude hinein zugehen. Insgesamt sehr informativ und somit von mir aus weiter zuempfehlen.
Unsere erste Übernachtung verbrachten wir dann auf halben Weg zu unserem nächsten Ziel - Wineglass Bay - irgendwo auf einem Campingplatz am Meer. Der Sonnenaufgang war einfach traumhaft!
07.03.2014, Wineglass Bay und Bicheno
Wineglass Bay Lookout, Foto: Axel Kolax |
Geplant war eine mehrstündige Wanderung, welche den Lookout zur Wineglass Bay, den Strand selbst, den Mt Amos- und den Hazards Beach-Walk mit einschloss.
Wallaby am Hazard Beach, Foto: Axel Kolax |
Solche Erlebnisse hat man wohl nur, wenn man in einer kleineren Gruppe unterwegs ist und sich dabei die Zeit frei einteilen kann.
Nachdem wir einem Wallaby am Hazard Beach lebewohl gesagt und die restlichen Kilometer zum Parkplatz zurückgelegt hatten, waren wir gegen 15 Uhr zurück am Auto.
Ein Leuchtturm in der Nähe war der letzte Halt, bevor wir uns zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit nach Bicheno aufmachten.
Das Dorf ist vor allem durch Ausflüge zu Pinguinschauplätzen beliebt und somit findet in den Unterkünften auch fast täglich ein kompletter Wechsel der Gäste statt. Der Grund dafür sind die vielen Touristengruppen, die um die Insel per Bus gefahren werden. Einer hätte ich sein können, doch wie ihr seht, kam es anders.
In Bicheno angekommen trafen wir Max' Freund aus Schulzeiten - Markus. Dieser stattete uns mit einem Gaskocher, Kochgeschirr und Besteck aus, da er selbst derzeit einem Hostel arbeitete und es in dieser Woche nicht brauchte.
Außerdem bekam ich von ihm auch noch seinen Schlafsack und muss mich an dieser Stelle nochmal bedanken! Der Schlafsack hat mir sehr gute Dienste geleistet, denn in
den Abendstunden wurde es mitunter doch sehr frisch.
Strand in Bicheno, Foto: Axel Kolax |
Um die Tiere nicht zu stören, legten wir uns ein wenig auf die Lauer ohne Taschenlampen zu benutzen.
Zum Ende hin konnte ich wenigstens einen Pinguin entdecken, nachdem wir vorher nur ein paar andere gehört hatten.
Danach saßen wir noch lange im von Markus betreuten Hostel und quatschten über alles mögliche - vor allem aber hatten sich die beiden noch eine ganze Menge zu erzählen, so dass ich das alles sehr gespannt verfolgte. Es ging schließlich auch um die gesammelten Arbeitserfahrungen der beiden in Australien.
Der folgende Tag stand dann ganz im Zeichen von Strand und Meer.
08.03.2014, St. Helens, Binalong Bay und Bay of Fires
Binalong Bay, Foto: Axel Kolax |
Um die Mittagszeit hatten wir unseren Supermarkt-Stopp in St. Helens erledigt und fuhren weiter zur Binalong Bay. Auf dem Foto erkennt ihr sicher den weißen Sandstrand. Das Meer lud mit seinem türkisem Schimmer so zum Baden ein, dass wir unseren Aufenthalt auf zwei Stunden ausdehnten.
Bay of Fires, Foto: Axel Kolax |
Auf dem Weg zu unserem Campingplatz hatten wir zu guter letzt noch eine eher unschöne, wenn auch spannende Begegnung mit einer Tigersnake. Sicher im Auto sitzend, zückten wir unsere Kameras und knipsten noch schnell ein paar Bilder, bevor es auf den schicksalhaften Campingplatz mit vielen Zaunpfählen ging, der gleichzeitig aber dauch eine grandiose Aussicht auf das Meer bot.
Warum schicksalhaft? Das erfahrt ihr jetzt.
09.03.2014, Ledgerwood, Launceston und Mole Creek
Der Morgen begann dann mit dem wohl vermeidbaren Schrecken. Einen Augenblick die rechte hintere Seite aus dem Blick verloren, küsste ich mit dem Licht und der Stoßstange den Pfosten eines Zaunes auf dem Campingplatz.
Da ich immer für meine Fehler einstehe, wenn ich sie selbst begehe, bezahlte ich die Schadensumme aus der eigenen Tasche ohne die anderen beiden zu behelligen. Am Ende war ich dann auch froh, dass ich mit AUD300 noch recht günstig weggekommen bin.
Nichtsdestotrotz musste es aber auch irgendwie weitergehen. Wir fuhren also unbeirrt unsere Route weiter ab. Zunächst ging es nach Ledgerwood. In dem Dörfchen konnten Holzschnitzereien bestaunt werden und sogar Skulpturen, die aus einem einzigen Baum heraus gesägt wurden.
Ledgerwood Holz-Skulpturen, Foto: Axel Kolax |
Nächste Station war Launceston, die drittälteste Stadt Australiens. Da das Wetter an diesem Tag eher ungemütlich und wechselhaft war, schauten wir nur kurz in der Tourist-Info vorbei, schlenderten etwas durch die Innenstadt und drehten noch eine Runde über den sonntäglichen Markt.
Anschließend fuhren wir in Richtung Mole Creek, wo wir auch unser Tagesziel erreichten.
Die beiden Männer fuhren noch in die benachbarten Höhlen, um sich diese näher anzuschauen. Ich hingegen blieb in der Touristinformation zurück und wartete darauf, dass unsere elektronischen Geräte mit dringend benötigtem Strom versorgt wurden.
Max beim Bratkartoffeln machen, Foto: Axel Kolax |
Danach ging es auch schon recht schnell ins Bett, um am nächsten Tag eine etwas anspruchsvollere Wanderung anzugehen.
Ziel war der 1.545 Meter hohe Cradle Mountain.
10.03.2014, Cradle Mountain und Strahan
Früh ging es dann auch schon in Richtung Cradle Valley, wo wir uns einen Parkplatz suchten und uns für die Wanderung fertig machten. Um 10:15 Uhr konnten wir uns im Wanderbuch für die mit sieben Stunden veranschlagte Wanderung zum Cradle Mountain Summit eintragen.
Cradle Mountain Summit, Foto: Axel Kolax |
Allerdings kam er noch ein Stück hinterher und uns entgegen, als wir uns an den nicht immer einfachen, weil sehr steilen Abstieg machten.
Zusammen erreichten wir nach etwa fünf Stunden unser Auto und ich trug uns um 15:10 Uhr aus der Liste aus, die uns eine sichere Rückkehr bescheinigte.
Warten auf den Sonnenuntergang, Foto: Axel Kolax |
Unsere Hoffnung auf den einzigen Sonnenuntergang an der Küste wurde dann kurz vor dem Höhepunkt doch noch von den Wolken zerstört. Bis dahin sah alles traumhaft schön aus. Die ganze Kulisse war überragend!
11.03.2014, Queenstown, Lake St. Clair und Hamilton
Die Stationen am folgenden Tag waren Queenstown und Hamilton. Zwischendrin hielten wir an weiteren Aussichtspunkten sowie für kleinere Wanderungen an. Da es ein eher verregneter Tag war, ließen wir aber auch einige Punkte liegen.
In Queenstown luden wir erneut unsere elektonischen Geräte, nutzten die öffentlichen Toiletten und die Gunst der Stunde, um auch noch unsere Wasservorräte aufzufüllen, die wir stets zum kochen, Zähne putzen und trinken benötigten.
Ja, dass Wasser ist trinkbar und soll nicht schädlich sein. Allerdings schmecke ich immer ein bisschen Chlor heraus. Deswegen bin ich nach dem Trip wieder auf Wasser aus dem Supermarkt (ALDI) umgestiegen. Kostet zwar AUD0,69, schmeckt aber nicht nach Chlor.
Eine etwa einstündige Wanderung entlang des Lake St. Clair konnten wir noch gerade vor einem Gewitter abschließen und verbrachten für die Dauer des gröbsten Regens die Zeit im Restaurant.
Campingplatz in Hamilton, Foto: Axel Kolax |
Als wir unseren Platz bezogen und gegessen hatten, schritten wir noch den ausgeschilderten 'Platypus-Walk' ab.
Mit der Hoffnung, noch Schnabeltiere zu entdecken, gingen wir kurz nach dem Abendessen los. Als wir nach einer Stunde immer noch keine zu Gesicht bekommen hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto, wo es gegen 22 Uhr hieß: "Ab in die Schlafsäcke und gute Nacht!"
12.03.2014, New Norfolk und Hobart
New Norfolk City-Walk Summit, Foto: Axel Kolax |
Für unseren täglichen Walk entschieden wir uns für New Norfolk.
Zunächst nur als Supermarkt-Stopp eingeplant, liefen wir doch nochmal in die Tourist-Info.
Gut so, denn wir bekamen einen eher leicht zu laufenden City-Walk empfohlen, der nach dem Cradle Mountain sehr gut zu meistern war.
Auf unserer Entdeckungstour bekamen wir anschließend außer der Stadt auch Kalksteinfelsen, eine Stabheuschrecke, wilde Beeren und einen Gemeinschaftsgarten zu Gesicht.
Die anschließende Fahrt nach Hobart dauerte dann nicht mehr allzu lange. Es waren nur noch etwa 60 Kilometer zurückzulegen, so dass wir ziemlich genau um 15:30 Uhr das Tagesziel erreichten.
In Hobart angekommen drehte ich mit Max noch eine Runde durch den Botanischen Garten von Hobart. Ein kleines Highlight war die nachgebildete Kulisse einer subarktischen Region mit verschiedenen typischen Pflanzen.
Auch der japanische Garten bot einige interessante Motive, wie ihr auf dem Foto sehen könnt.
Die Nacht verbrachten wir beide nach dem Abendessen auch wieder auf den Vordersitzen unseres Mitsubishis, während es sich unser Engländer erneut im Hostel gemütlich machte.
13.03.2014, Tahune Airwalk und Rückflug nach Melbourne
Am letzten Tag musste natürlich erst das unangenehme geklärt werden. Es stand die Schadensaufnahme in der Garage an. Ich kann wirklich von Glück sagen, dass mir nur die Materialkosten in Rechnung gestellt wurden und nicht auch noch die Arbeitszeit, obwohl ich auch denke, dass man die Beule in der Stoßstange nicht mehr wegmachen lässt und das Licht nicht viel mehr kosten dürfte als AUD75.
Dennoch hätte die Summe auch deutlich über den AUD300 liegen können, so dass ich am Ende froh war, so davon gekommen zu sein.
Tahune Airwalk, Foto: Axel Kolax |
Immerhin ging es bis zu 36 Meter hinauf, wo wir uns mitten in den Wipfeln der Bäume bewegten. Die Aussichtsplattform auf dem Foto ragt übrigens in den Raum hinein und wankt beim Betreten schon ziemlich hin- und her. Das ist dann zumindest nichts für Leute mit Höhenangst.
Nach der etwa einstündigen Tour ging es direkt zum Flughafen. Die beiden Jungs fuhren mich noch direkt vor die Tür, so dass ich rechtzeitig einchecken und um 20:15 Uhr abfliegen konnte.
1h und 15 Minuten später war ich zurück in Melbourne. Keine Probleme gab es mit dem Skybus-Shuttle, mit dem ich dann sogar noch kostenlos vom Busbahnhof zum Hostel befördert wurde. Um 22:30 Uhr war ich da und konnte trotz 7-Bettzimmer schon recht bald einschlafen.
Kleiner Rück- und Ausblick
Wie ihr seht, war die Woche sehr abwechslungs- und erlebnisreich. Leider mit dem kleinen Wackler, aber dennoch günstiger, als wenn ich Tasmanien mit Hilfe von Touren erkundet hätte.
Die Gesamtausgaben für die Woche lagen trotz der Schadenssumme am Ende gerade einmal bei etwa AUD600. Vor allem die gesparten Übernachtungskosten sowie die geteilten Summen für Einkäufe und das Auto haben dazu beigetragen, dass ich etwas ruhiger auf meine weitere Plaung schauen konnte.
Alles dazu und was ich in Melbourne erlebt habe, erfahrt ihr demnächst hier!
Alles Gute bis dahin,
Euer Axelinho
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