Coral Coast near Korolevu - Fiji Islands, Foto: Axel Kolax

Coral Coast near Korolevu - Fiji Islands, Foto: Axel Kolax
Coral Coast near Korolevu - Fiji Islands, Foto: Axel Kolax

Mittwoch, 28. Mai 2014

"Great Barrier Reef Experience" - Spezial.


Hallo meine Lieben,

pünktlich zum Feiertag jetzt also ein neues Spezial. Wie ihr bereits wisst, war der Grund der Verschiebung des letzten Posts mein kurzfristig durchgeführter Trip zum Great Barrier Reef.

Den Tag, wo sich Sonne und Wolken abwechseln und die See nicht allzu hohe Wellen schlägt, musste ich einfach ausnutzen. Regenschauer hatte ich zuvor ja schon über drei Wochen täglich ertragen müssen.


Mit dem Post will ich Euch versuchen, dass Riff mit seiner Artenvielfalt aber auch seinen Problemen etwas näher zu bringen. Anschließend folgt der Bericht zu meiner Tagestour und meinen ersten Taucherfahrungen.

Die Tour für sich hatte ich bereits am Mittwoch zuvor zusammen mit meinen Aktivitäten entlang der Ostküste gebucht. Um aber möglichst schönes Wetter auf dem Meer zu haben, buchte ich den Trip mit offenem Datum.

In Cairns sind eine Vielzahl von Unternehmen angesiedelt, die Touren zum Great Barrier Reef anbieten. Mir wurde vom Travel Agent "Happy Travels" empfohlen, mit Deep Sea Divers Den zu fahren.

Für dieses Unternehmen konnte er mir ein Angebot machen, bei dem der Einführungstauchkurs im Preis für den Schnorchel-Trip integriert war. So kostete mich beides statt AUD210 nur AUD160. Zudem bekam ich eine kostenlose Hostelübernachtung für das Global Central im 8-Bettzimmer dazu.

Dabei nicht mit inbegriffen war eine Gebühr von AUD20, die jeder bezahlen muss, der zum Riff hinaus fährt.

Einige Unternehmen haben hier den Preis bereits integriert. Ich würde jedem empfehlen, sich zunächst alle Prospekte näher anzusehen und sich danach weitere Angebote zu den einzelnen Anbietern einzuholen. Reiseagenturen gibt es zumindest in Cairns mehr als genug, um noch einen besseren Preis rauszuholen.

Das "Great Barrier Reef"  


Als eines der sieben natürlichen Wunder der Welt (neben Mount Everest - Nepal, Victoria Wasserfälle - Zambia/Zimbabwe, Grand Canyon - USA, Polarlichter, Paricutin Vulkan - Mexico, Hafen von Rio de Janeiro - Brazil) gehört das Great Barrier Reef seit 1981 auch zum Weltkulturerbe.

Mit 3000 Kilometern Länge ist es nicht nur länger als die Chinesische Mauer, sondern sogar aus dem Weltall zu sehen.

Korallen im Great Barrier Reef, Foto: Axel Kolax
Der Marine Naturpark erstreckt sich zwischen 15 und 150 Kilometern vor der Küste von Queensland im Nord-Osten Australiens. An einigen Stellen ist es bis zu 65 Kilometer breit.

Das Great Barrier Reef beheimatet die größte Sammlung von Korallen (mehr als 400 verschiedene Arten).




Über 1.500 Arten tropischer Fische, mehr als 200 Arten Vögel und etwa 20 Arten von Reptilien, zu denen neben Meeresschildkröten auch Riesenmuscheln gehören (Einige von ihnen werden über 120 Jahre alt) nutzen das Riff als ihren Lebensraum.

Mehr dazu erfahrt ihr entweder hier oder in dem Video. Beides auf Englisch, aber mit einer Übersetzungsmaschine auf der Webseite (enthält ein paar Schwächen).




Über 820 Unternehmen mit 1.500 Schiffen und Leichtflugzeugen oder Helikoptern ist es erlaubt, dass Riff anzusteuern und die jährlich etwa zwei Millionen Touristen zum Riff zu führen.

Eine unvorstellbare Größe, was auch seine Schattenseiten birgt, denn oft wollen diese auch etwas als Andenken mitnehmen und zerstören dabei einen Teil des Ökosystems, welches mir bei meinem Trip auch traurige Motive geboten hat (siehe Foto).

Korallensterben Great Barrier Reef, Foto: Axel Kolax
Allein durch die Erwärmung des Ozeans werden Schäden angerichtet, die irreparabel sind.

Korallen können nur in einem klaren, sonnendurchfluteten Gewässer im Temperaturbereich von 18 bis 30°C gedeihen.





Eine Erhöhung der Wassertemperatur führt dann zum Abstoßen und anschließenden Absterben des lebensnotwendigen Algenbewuchses der Korallen.
 
Da die Algen neben der Versorgung mit Nährstoffen auch für die Farbgebung der Koralle zuständig sind, verbleicht der Korallenstock und das weiße Kalkgerüst wird sichtbar. Sobald dieser Zustand über längere Zeit anhält, sterben die Korallen an Nährstoffmangel.

Solltet ihr noch mehr erfahren wollen, empfehle ich den folgenden Link (auf Englisch). Hier sind nochmal alle Fakten rund um das Great Barrier Reef auf einem Blick zusammengefasst - zuviel für den Beitrag.

Mach deine eigenen Erfahrungen


Natürlich wollte auch ich nicht ohne einen Besuch des größten Riffes der Welt weiterreisen.

Teil eins, das nördliche Great Barrier Reef, erkundete ich in einem Tagestrip mit Schnorcheln und einem ersten Einführungstauchgang. Teil zwei, das südliche Great Barrier Reef, werde ich Mitte Juni mit einem Segelturn von Airlie Beach aus erkunden. Dazu aber im nächsten Beitrag mehr.

SeaQuest Fähre zum Great Barrier Reef, Foto: Axel Kolax
Um 8 Uhr morgens war für mich und knapp 40 andere die Zeit zum Einchecken.

Es folgte ein einstündiges Anmeldungsprozedere, bei dem die schon erwähnte Gebühr von AUD20 kassiert wurde und alle einen Fragebogen ausfüllen mussten, der das Unternehmen gegen alle Eventualitäten absicherte.



Nachdem alle fertig waren, machten wir uns um 9 Uhr mit der Sea Quest auf  zur Unterwasserwelt des "Great Barrier Reef". Eine kleine Karte dazu findet ihr hier.

Etwa 1,5 Stunden waren wir unterwegs. Kurz vor dem Ende der Fahrt war mir durch den Wellengang so schlecht, dass ich mir schon eine Tüte bereitgelegt hatte - ausgerechnet bei der Einführung zum Tauchgang!

Dort wurden wir nämlich für unseren Tauchgang eingewiesen und die Fragen,  Welche Handzeichen müssen wir beachten? Welche Gefahren könnten auf uns zukommen? und Wie läuft der erste Tauchgang ab?, geklärt.

Zusätzlich bekamen wir einige Tipps, wie: Wie ist der Druckausgleich durchzuführen? Wie behalten wir freie Sicht in der Taucherbrille? und Wie gewinnen wir unserern Sauerstoffschlauch zurück, wenn wir diesen mal verlieren?

Als diese Einführung abgeschlossen war, wurden wir in acht Gruppen zu vier Leuten eingeteilt. Anschließend bekam jede Gruppe einen erfahrenen Taucher zugeteilt, mit dem der Tauchgang durchgeführt wurde. Die geringere Anzahl zur Gesamtzahl ergibt sich daraus, dass einige Teilnehmer schon zertifizierte Taucher waren und andere nur einen Schnorcheltag gebucht hatten.

Da nicht jede Gruppe zur gleichen Zeit tauchen gehen konnte, durften einige vorher schnorcheln gehen. Die ersten beiden Gruppen begannen die anderen wurden in zeitlichen Abständen zum Boot zurückgerufen, um sich vorzubereiten. 


Erster Schnorchelgang am Great Barrier Reef


Unterwasserwelt Great Barrier Reef, Foto: Axel Kolax
In Gruppe Nummer acht eingeteilt, hatte ich so am Vor- und am Nachmittag genügend Zeit, die Unterwasserwelt mit Schnorchel, Taucherbrille und Schwimmhilfe ausgestattet zu erkunden.

Die Schwimmhilfe half wirklich. Vor allem da, wo die Korallen fast 40 Zentimeter unter der Wasseroberfläche empor ragten.

Bunte, weiße und graue Korallen wechselten sich da mit einigen der 1.500 tropischen Fischarten ab. Sogar einen kleinen Riff-Hai konnte ich ein wenig mit der Kamera verfolgen!

Diese große Aquarium mit meinen eigenen Augen zu betrachten war ein atemberaubendes Erlebnis! An dem Punkt, wo fast alle Korallen abgestorben waren und abgebrochen am Boden lagen, war es allerdings auch etwas traurig mitanzusehen.

Letztendlich werden wir es wohl nicht mehr ändern können, dass das Great Barrier Reef nach und nach immer mehr seiner Korallenarten einbüßt und schrumpft. Irgendwann wird es kein Great Barrier Reef mehr geben, da bin ich mir fast sicher.

Der erste Tauchgang


Korallen und Meeresboden des Great Barrier Reef, Foto: Axel Kolax
Nach zirka einer Stunde schnorcheln wurden wir zurück zum Boot beordert, um uns auf unseren Tauchgang vorzubereiten.

Eine halbe Stunde wurden wir durch die Unterwasserwelt geführt, was aber ausschließlich nur in den Tauchlehrer eingehakt geschah. Es ging schließlich darum, rechtzeitig den Druckausgleich durchzuführen und nicht zu schnell zu tief zu tauchen.

Wir erreichten insgesamt eine Wassertiefe von sechs Metern. Das Gute: Wir waren damit in dem Gebiet am Grund angelangt.

Sogar eine kleine Fotosession mit zwei Clownfischen hatten wir zu absolvieren. Für AUD20 (Einzelbild) bis AUD49 (alle Bilder des Tauchgangs) konnten diese anschließend erworben werden. Da ich mit meiner GoPro zufrieden bin, habe ich mir das Geld dann gespart. Hinter der Maske bin ich so oder so nicht zu erkennen.

30 Minuten nachdem wir ins Wasser geplumst sind, ging es zurück zur Fähre. Dort fanden wir bereits ein Mittagsbuffet zubereitet. Wurst, Brötchen, eine Vielzahl von Salaten und Obst halfen jedem, sich vor dem Nachmittag noch einmal zu stärken.

Zweiter Schnorchelgang am Nachmittag



Für den Nachmittag fuhren wir mit der Fähre noch zu einem anderen Tauchspot. Dort gab es dann auch eine andere Vielfalt zu entdecken, die den Prospekten dann auch etwas ähnlicher sah.

Riesenmuschel - Great Barrier Reef, Foto: Axel Kolax
So war die Fischvielfalt sogar noch etwas höher als beim ersten Tauchgang und auch eine Riesenmuschel konnte ich bestaunen.

Etwa eine Stunde dauerte der zweite Schnorchelgang, bevor alle zum Boot zurück gepfiffen wurden.

Um 14:50 Uhr nahmen wir Abschied vom Great Barrier Reef.

Mit traumhaften Eindrücken von der malerischen Unterwasserwelt kehrte ich mit der Fähre zusammen um 16:30 Uhr zuürck nach Cairns.

Fazit zum Reef-Trip


Mit voller Vorfreude bin ich in den Trip gegangen und muss am Ende sagen, dass sich alle Erwartungen leider nicht erfüllt haben.

Die Personenanzahl war einfach zu hoch. Das Platzangebot für alle war einfach zu gering. Da gibt es deutlich bessere Angebote von anderen Anbietern, wo die Teilnehmerzahl auch mit im Prospekt steht. Hier hatte ich vorher überhaupt keine Information.

Das Schnorcheln habe ich richtig genossen. Von den Wellen des Ozeans sanft hin- und hergewogen zu werden und die verschiedenen Fisch- wie auch Korallenarten zu entdecken hat riesigen Spaß gemacht.

Der Tauchgang war dann das i-Tüpfelchen und ist absolut weiterzuempfehlen. Ich bin super froh, in wenigen Wochen auf Fidschi meinen Tauchschein machen zu können und freue mich wahnsinnig auf das Programm zum Abschluss meines Ozeanien-Trips.


Am Wochenende folgt jetzt noch mein zweiter Teil zu Cairns, wo ihr weiteres zu meinen Eindrücken in Cairns erfahrt und einen Einblick in meine letzten Planungen für Australien erhaltet.

Dort sind dann auch schon zwei Schnorchelerlebnisse mit eingeplant.

Soweit soll es das für das Erste zum Great Barrier Reef gewesen sein. Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick gewinnen können und Euch zur Not die weiteren Informationen aus den Links anlesen. Ich persönlcih muss gestehen, mich jetzt erst intensiver mit der Thematik befasst zu haben und finde es richtig interessant.

Ich wünsche Euch in Deutschland jetzt noch einen schönen Feiertag und würde mich freuen, wenn ihr demnächst wieder reinschaut.

Alles Gute und bis zum nächsten Mal,
Euer Axelinho



Montag, 26. Mai 2014

Gestrandet in Cairns.

Hallo meine Lieben,

seit nunmehr drei Wochen bin ich sprichwörtlich in Cairns "gestrandet". Meine Weiterreise sollte ja eigentlich erst nach vierwöchiger Arbeit weitergehen.

Trotz einiger Bemühungen und Klinken putzen hat es damit nicht geklappt. Entweder meine Aufenthaltsdauer war zu kurz oder es gab schlichtweg keine freien Stellen. Obwohl ich bis zuletzt Ausschau gehalten habe, sollte es in Australien wohl einfach nicht sein.

Mal mehr, mal weniger Regen - Cairns im Mai, Foto: Axel Kolax
Viele Regentage ließen in den letzten drei Wochen kaum Ausflüge zu, so dass ich dadruch meine Planungen für die Ostküste abschließen konnte. Mehr dazu erfahrt ihr am Mittwoch von mir hier.

Trotz der Umstände bin ich ganz gut über die Zeit gekommen und konnte das Geld auch ohne Arbeit ganz gut zusammenhalten.

Wie ich schon berichtete sind die Unterkunftspreise hier so niedrig, wie in sonst keinem anderen Ort an der Ostküste.

Unter dem Link hier findet ihr die Google Maps Karte, auf der meine Wege nachzuverfolgen sind.

Unterkünfte in Cairns - vom Asylum zum Global Central


Ein längerer Aufenthalt verspricht meist auch viele neue Eindrücke in Sachen Unterkünfte. Um selbst zufrieden zu sein, brauche ich nicht mehr viel. Ansprüche stelle ich kaum noch, da diese nie so sein werden, wie in der gewohnten Umgebung zu Hause.

Als Backpacker lebe ich aus dem Rucksack und freue mich mittlerweile immer schon über kleine positive Überraschungen bei den Aufenthalten. Neben dem Preis und der Sauberkeit ist für mich hauptsächlich ein ausreichendes Angebot an Wasch- und Toilettenräumen entscheidend geworden.

Meine Hostels in Cairns


Die erste Woche verbrachte ich wahrhaftig im Asylum (Irrenhaus). Ein klein wenig verrückt muss man wohl sein, wenn man sein Hostel so nennt.

4-Bettzimmer im Asylum - Cairns, Foto: Axel Kolax
Der Flughafentransfer holte mich zwar erst nach knapp zwei Stunden vom Flughafen ab, aber immerhin - er war kostenlos!

Geschlafen habe ich mit einem Franzosen zusammen in einem 4-Bettzimmer mit Klimaanlage.





Sechs Tage zu zweit in einem Zimmer zu übernachten, war mal wieder eine sehr angenehme und auch eine sehr kostengünstige Erfahrung. AUD16 pro Nacht sprechen da für sich.

Auch wenn es insgesamt etwas alt und heruntergekommen daherkommt, hat es doch seinen eigenen Charme. Das Personal war immer freundlich, hilfsbereit und sehr bemüht, eine angenehme Atmosphäre unter den Gästen zu schaffen. Und das zählt, wie hier beim BBQ!

4-Dollar BBQ im "Irrenhaus"


AUD4 BBQ-Dinner Asylum - Cairns, Foto: Axel Kolax
Sonntags gibt es für alle Bewohner ein AUD4-BBQ, wobei jeder soviel essen kann, wie er will.

Da ich mich bei soetwas nicht zweimal bitten lasse, habe ich natürlich an diesem Sonntag auch zugeschlagen.

Auf den Grill kamen Hühnchenschenkel, Steaks und Lammkoteletts.


Als Beilagen wurden verschiedene Salate in Buffetform aufgetischt (Gemischter Salat, Nudelsalat, Krautsalat). Hinzu kamen Toastbrot und verschiedene Saucen.

Schön, dass dieses Mal alles ausreichend vorhanden war und jeder satt geworden ist!

Umzug ins Global Waterfront


Da das Hostel etwas weit von der Innenstadt entfernt liegt und ich noch etwas anderes sehen wollte suchte ich schon während meiner Zeit im Asylum nach einer kostengünstigen Alternative in der Stadt.

Fündig wurde ich direkt an der Strandpromenade beim Global Waterfront Hostel. Vier Nächte übernachten und drei bezahlen ließen meine Ohren aufhorchen. Die Wahl bestand zwischen einem 6- und einem 5-Bettzimmer. Beide zum selben Preis, so dass ich mich für die etwas nach mehr Ruhe erscheinende Variante entschied.

AUD21 kostet eine Übernachtung in beiden Kategorien. Insgesamt waren es also AUD63 für die vier Übernachtungen in dem Hostel, welches wie alle bisherigen Hostels Vor- und Nachteile besaß.

Das Gute zuerst: Mein 5-Bettzimmer war nochmal in zwei Teile gegliedert. Ein Doppelstockbett stand im ersten Durchgangsteil. Ein Einzel- und ein Doppelstockbett im hinteren Teil.

Für die vier Nächte hatte ich Glück und es war immer dann einigermaßen ruhig, wenn ich auch schlafen wollte. Am Morgen war ich meist der Erste beim Aufstehen, so dass mich insgesamt nichts beim schlafen gestört hat.

Küche im Global Waterfront, Foto: Axel Kolax
Die Küche ist voll ausgestattet und ausreichend groß. Leider muss hier das Geschirr und Besteck jedes Mal ausgeliehen werden, bevor man essen kann.

Das macht die ganze Angelegenheit allerdings eher etwas stressig, da auch die Ausleihzeit auf zwei Stunden begrenzt ist.




Jetzt aber zum negativen Teil: Die Badezimmer waren eine einzige Katastrophe.

Ein klitze kleines Waschbecken, was man wohl sonst nur in Gefängnissen findet, sollte auf der Herrentoilette reichen, um die männlichen Besucher zufrieden zustellen.

Ab und zu musste da zu Stoßzeiten schonmal angestanden werden. Nur zwei Duschen und zwei Toiletten auf der Etage rundeten das Gesamtbild dann schnell ab und ich beschloss, mich anderweitig umzuschauen.

Nächster Schritt: Global Central


Da ich noch auf Arbeit für Unterkunft gehofft hatte, ging es dann zum gleichen Hostelanbieter nur eine Straße weiter von der Promenade entfernt.

Für mein seit zwei Wochen bezogenes 5-Bettzimmer im Global Central bezahle ich weiter AUD15,75 pro Nacht. Ihr erinnert Euch - gleicher Anbieter - gleiches Angebot: vier Übernachtungen zum Preis von Dreien.

5-Bettzimmer, Global Central - Cairns, Foto: Axel Kolax
Nachteile:

Es hat kein Fenster. Eine Klimaanlage sorgt aber für frische Luft, die durch einen Ventilator im Raum verteilt wird.

Dadurch, dass keine Schränke vorhanden sind, wird es nach einiger Zeit doch etwas unordentlich. Also Mamas - weggucken und weiterlesen!


Vorteile:

 Ich habe endlich ein Einzelbett was nicht quietscht! Ach, wie freue ich mich jedes Mal auf das zu Bett gehen. Lange musste ich darauf warten. Der entscheidende Grund, warum ich es solange im selben Hostel aushalte.

Die Herrenbadezimmer beinhalten fünf Duschkabinen, zwei Toiletten, drei Waschbecken und ein Urinal. Dadurch werden die hochgeklappten Klodeckel zumindest etwas minimiert.

Sehr wahrscheinlich werde ich auch bis zum Ende meiner Zeit in Cairns (am 06. Juni) noch hier bleiben. Einzige Ausnahme wird ein Ausflug nach Cape Tribulation sein, wo ich in einer Lodge im Regenwald übernachten werde.

Da meine Ansprüche nach den letzten sieben Monaten nicht mehr allzu hoch sind, komme ich so ganz gut klar und freue mich irgendwann wieder mein eigenes Bad nutzen zu können und ohne Nebengeräusche im eigenen Bett einschlafen zu können. 

Abendessen zum Sparpreis


Mit zum Übernachtungspreis gehört eine 50-prozentige Reduzierung der Abendessen in der PJ O'Briens Bar. Das Angebot gilt zwischen 17 und 21 Uhr, kostet statt AUD13 -AUD6,50- und enthält sogar noch ein Freigetränk.

Das Essen wird am Tresen vor der Küche einfach bestellt und anschließend bekommt man einen Timer, der dann blinkt und "Alarm" schlägt, wenn das essen fertig zubereitet ist. Das war für mich auch wieder eine neue Erfahrung.

Roast Beef mit Yorkshire Pudding - PJ O'Briens, Foto: Axel Kolax
Die kleine Karte bin ich inzwischen durchgegangen und bin dabei immer satt geworden.

Obwohl das übliche Imbissessen auch dabei ist (Schnitzel mit Pommes, Fish&Chips, Chicken- und Beef-Burger mit Pommes), sind auch noch andere Gerichte auf der Karte verzeichnet.



Sehr gut haben mir Chicken Parma mit Pommes und das Roast Beef mit Yorkshire Pudding geschmeckt.

Das Steak wurde mir zwar mit Kartoffelbrei und Gemüse empfohlen, hatte aber viele Sehnen und war etwas zäh - vielleicht einfach Pech an dem Tag.

Pizzatage im Domino's


Da sich das Domino's etwas abseits des Zentrums befindet, ist es in den letzten Wochen bei mir zu einer kleinen Tradition geworden, vor und nach dem Essen noch einen Spaziergang durch die Stadt zu machen.

Manchmal entdecke ich beim Gang durch Stadt doch noch etwas Neues, dem ich zuvor weniger Beachtung geschenkt hatte. So fällt das "gestrandet sein" dann doch gar nicht mehr so schwer.
Pizza Vegetaria bei Domino's, Foto: Axel Kolax
Inzwischen sind alle AUD4,95-Pizzen durchprobiert.

Ich muss sagen, die Vegetarische und die Magherita mit Cherrytomaten sind richtig lecker!

Aber auch Hawaii, Salami sowie Schinken und Käse waren gut bis sehr gut - inklusive eines reichhaltigen Belages und einer "Top" Kruste.

Für mich hat sich Pizza essen jetzt aber bis zur Rückkehr nach Hause - wo sie wieder selbst gemacht wird - erledigt.

Das Ziel, alles durchzuprobieren was kostengünstig ist und nicht dem alltäglichen Backpacker Essen wie Nudeln, Reis und Toastbrot entspricht, habe ich erreicht.

Jetzt sind noch knapp sechs Wochen in Australien so auszufüllen, dass immer für Abwechslung gesorgt ist. Bis dahin soll es das mit dem Essensbericht auch gewesen sein.


Ausblick - Dreierpack


Wie ihr seht, bin ich für heute schon am Ende. Der erste Teil war quasi die Einführung dazu, was Euch in dieser Woche alles erwartet. Heute wollte ich Euch einfach mal im Detail aufzeigen, was ich in den letzten sieben Monaten fast jede Woche mitgemacht habe und wo ihr immer wieder mal reinschnuppern durftet.

Great Barrier Reef beim Landeanflug auf Cairns, Foto: Axel Kolax
Schon am Mittwoch entführe ich Euch dahin, wo ich am 05.05.2014 bei meiner Ankunft in Cairns schon rüber geflogen bin.

In einem kleinen Spezial werde ich Euch - pünktlich zum Feiertag - die Unterwasserwelt des 'Great Barrier Reef' näher bringen.

Der Trip dorthin war atemberaubend und traurig zugleich. Mehr dazu dann später.

Nächsten Sonntag folgt ein weiterer Teil zu Cairns. Es gibt schließlich noch einiges mehr in Cairns als Hostels, Schnellrestaurants und Bars.

Es wird, wie ihr es von mir kennt, wieder eine Begegnung mit dem Botanischen Garten geben, wo ich zur Abwechslung fantastisches Wetter hatte.

Zudem könnt ihr Euch auf die Beantwortung der Fragen 'Wo treibt es mich jeden Tag hin?' und 'Was erwartet mich/Euch bis zum Ende meines Australien-Aufenthaltes?' freuen.

Jetzt wünsche ich Euch noch einen super Start in die kurze Feiertagswoche und schicke liebe Grüße in die Welt!

Bis Mittwoch alles Gute,
Euer Axelinho 

Sonntag, 18. Mai 2014

Zwischen Himmel und Hölle - Safaritrip im Hohen Norden.

Hallo meine Lieben,

drei Klimazonen in zwei Wochen zu durchlaufen, ist mir dann doch schwerer gefallen als ich gedacht hatte. Zum Abschluss meiner Fahrt von Süden nach Norden stand noch die Strecke von Alice Springs nach Darwin an.

Wettertafel für Darwin - 28.04.-04.05.2014, Foto: Axel Kolax
Auf meiner letzten Zugfahrt durch Australien ging es nun also aus der heißen und trockenen Wüstenklimazone in die heiße und feuchte tropische Klimazone. Das spiegelte sich dann auch an den Temperaturen wieder, wie ihr hier im Bild sehen könnt. Zur Erinnerung hier nochmal der Link zu den Klimazonen in Australien (auf deutsch).

Während die Temperaturen tagsüber in etwa auf gleicher Höhe liegen, sind die Temperaturen in der Nacht in Darwin weit geringeren Schwankungen unterlegen, als die in Alice Springs (Darwin, Tempmin 23°C - Alice Springs Tempmin 12°C).

Hinzu kommen aber noch die großen Unterschiede bei der Luftfeuchtigkeit. In Alice Springs betrug die relative Luftfeuchtigkeit etwa 20 Prozent. In Darwin sind es im Herbst um die 80 Prozent.

Zwischen beiden Städten liegen 1.498 Kilometer. Der Ghan legte davon jedoch nur etwa 1.420  Kilometer zurück. Grund dafür ist, dass die Bahnhöfe des Ghan etwas außerhalb der Städte liegen.

Zwischenstopp in Katherine


Knapp 23 Stunden zog sich die Fahrt in die Länge, da darin auch ein vierstündiger Aufenthalt (Tag 2, 9-13 Uhr) in Katherine enthalten war. Ich nutzte die Zeit, um mir bei strahlender Sonne und 33°C bei einem Gang in die Stadt, etwas die Beine zu vertreten.

Etwa eine Stunde sollte man für die Strecke einplanen und genügend zu trinken dabei haben. Der Bahnhof liegt nämlich 6 Kilometer außerhalb der Kleinstadt. Empfehlen kann ich den Weg an der Hauptverkehrsstraße entlang allerdings nicht, da auch die Stadt kaum etwas zu bieten hat.

Alternativ waren aber auch Ausflüge angeboten, die in den Nitmiluk Nationalpark mit der Katherine Gorge führten. Gegen ein Entgelt - das zwischen AUD20 und AUD80 lag - hatte man die Möglichkeit, entweder an einer Tour mit einem Ausflugsboot oder an einer Paddeltour teilzunehmen.

Kurzer Aufenthalt in Darwin


25 Kilometer vom Ziel entfernt, Foto: Axel Kolax
Gegen 17 Uhr erreichten wir den Bahnhof, der etwa 10 Kilometer außerhalb der Stadt liegt.

Im Regen steuerte der Shuttlebus für AUD15 die Stadt an, von der ich noch nicht wusste, was ich von ihr halten sollte.

Fast im dunkeln erreichte ich mein Hostel - die Banyan View Lodge.



Für AUD23 kam ich in einem 5-Bettzimmer unter, welches mit einer zu schließenden Trennwand noch einmal in zwei Teile unterteilt war.

Nach dem Tag im Zug und der Wanderung nach Katherine hatte ich mich noch kurz mit einer Zugbekanntschaft zum Pizza essen verabredet. Ziel war Domino's Pizza, die montags und dienstags immer Pizzatage haben. So bekommt man die im Tagesangebote schon ab AUD4,95 (3,50 Euro).

Ziemlich bald danach ging es auch schon ins Bett - aufregend genug sollten die nächsten Tage werden. 

Safaristart mit Hindernissen


Gruppenfoto vor der "Jumping Crocodile"-Fahrt, Foto: Ein freundlicher Helfer
Unsere kleine Tourgruppe bestand aus fünf Leuten. Vincent aus Frankreich, Yasmin aus Belgien und Philipp aus Deutschland kannte ich noch von der "The Rock Tour".

Hinzu kam mit Julien ein weiterer Belgier.  das Pärchen im Bus nach Darwin kennenlernte und die sich mit ihm auf eine Autoleihe verständigten.

Ich und Philipp hatten den Weg zusammen mit dem Zug zurückgelegt. Erst auf der Fahrt erfuhren wir von den Plänen und wurden gefragt, ob wir nicht auch Lust hätten.

Gerade als wir in Darwin einfuhren bestätigten wir beide unsere Teilnahme an diesem wohl für alle einmaligen Erlebnis.

Problem eins: Was kaufen wir ein?


Die Autovermietung öffnete um 9:45 Uhr ihre Türen für uns. Um möglichst schnell nach der Aufnahme des Wagens loszukommen, trafen wir uns nach Absprache per SMS um 9 Uhr am nächstgelegenen Supermarkt (Coles in der Mitchell Street).

Während Yasmin auf das Gepäck aufpasste, setzten wir vier Herren uns mit der Vielfalt intensiv auseinander.

Die Fakten:
1. Wir wollen drei Nächte in der Wildnis übernachten.
2. Wir haben bei fünf Personen und deren Gepäck nur begrenzt Platz.
3. Das wichtigste ist Wasser!

Daraus folgte: Wir werden nicht alles auf einmal kaufen können.

Um erst einmal über den ersten Tag zukommen, kauften wir einen 15 Liter Kanister, von dem sich jeder mit seiner eigenen Wasserflasche etwas abfüllen konnte. Dazu kauften wir ein paar Dinge, die nicht so schnell schlecht werden.

Wir entschieden uns für Marmelade, Erdnussbutter, Kekse, Bananenchips, Müsli, Thunfisch, Bohnen, Rote Beete und Mais aus der Konserve, Nudeln und einen drei Liter Kanister mit Saft, der als Milchersatz für das Müsli dienen sollte. Hinzu kamen noch etwas Toastbrot sowie ein paar Äpfel.

Vollgepackt machten wir uns zur nur 40 Meter entfernt liegenden Autovermietung Hertz.

Problem zwei: Wie bekommen wir das ganze Gepäck in dieses kleine Auto?


Da alle ihr komplettes Gepäck dabei hatten und nun auch noch die Verpflegungssachen dazu kamen, wurde es insgesamt ganz schön eng. Erst recht, als wir dieses winzig kleine Auto zu Gesicht bekamen und der Kofferraum bereits nach den ersten drei Backpacks voll war.

Die Lösung:

Als gar nichts anderes mehr ging, entschieden wir schnell, dass ein größeres Auto her musste. Es wäre sonst einfach zu eng geworden. Wenn überhaupt alles hinein gepasst hätte.

Nach etwa zwei Stunden hin und her hatten wir uns dann zu einem Vierradantrieb entschieden. AUD120 Aufpreis zum vorher gesehenen erschienen uns mehr als fair, zumal wir für nun AUD420 drei Tage lang unbegrenzte Kilometer apspulen konnten. Ein voller Versicherungsschutz ohne Selbstbeteiligung wäre übrigens bei beiden Autos enthalten gewesen. Nur die Frontscheibe war beim 4x4 Toyota jetzt ausgenommen.

Vollgepackt auf Safari, Foto: Axel Kolax
Glücklicherweise bekamen wir die Zeit noch angerechnet, so dass wir um 11:30 Uhr starten konnten und den Wagen - einen Toyota Land Cruiser Prado 4x4turbo von 2012 - erst drei Tage später wieder vollgetankt zurückbringen mussten.

Insgesamt ein tolles Fahrvergnügen, auch wenn ich nicht selbst fahren konnte.


Ich war leider nicht als Fahrer eingetragen, so dass die Ehre Yasmin und Julien gebührte.

Endlich geht's los


Informationstafel - Straßenverhältnisse, Foto: Axel Kolax
Nach einer Nacht in Darwin, dem nicht einfachen Einkauf und einem holprigen Start in den Tag ging es nun endlich los: Safaritrip zum Litchfield und Kakadu Nationalpark.

Mit vielen Erwartungen sind alle in die Tour gestartet. Einige konnten leider wegen der Saison nicht erfüllt werden.

Da die Regenzeit normalerweise bis April geht, sind die meisten Wege auch im Mai noch überschwemmt und werden erst Anfang Juni geöffnet. Wir versuchten aber dennoch das beste aus der Tour zu machen.

Wir starteten unseren Trip am ersten Tag im Litchfield Nationalpark. Für die Tage zwei und drei fuhren wir danach weiter in den Kakadu Naionalpark.


Mitten im Paradies - Litchfield Nationalpark


Der Litchfield Nationalpark liegt etwa 120 Kilometer süd-westlich von Darwin entfernt und misst etwa 1.500 Quadratkilometer in der Fläche. Zu erreichen ist er ganz bequem auch über asphaltierte Straßen mit einem normalen Auto. Eine Karte findet ihr hier.

Die Wasserfälle sind in der Regenzeit und in der frühen Trockenzeit am spektakulärsten. Ein Besuch lohnt sich aber das ganze Jahr über. 

Kaskaden Wanderung - Litchfield Nationalpark, Foto: Axel Kolax
Ein kleines Fleckchen unberührter Natur, die geradzu zum Wandern einlud. Da einige Wanderwege aufgrund der Sichtung von Krokodilen und Wasserbüffeln in dem Gebiet gesperrt waren, mussten wir kurzfristig auch mal umdenken.

Wir starteten unsere Tour am ersten Informationszentrum in Bachelor, um uns über die Bedingungnen vor Ort zu informieren. 

Die darauf basierende Route führte uns dann an riesigen Termitenhügeln, spektakulären Wasserfällen und unberührten Landschaften vorbei, die uns einen kleinen Einblick darüber gaben, wie es vielleicht im Paradies ausgesehen haben könnte.

Einen ersten Badestopp wollten wir eigentlich an der Buley Rockhole machen. Leider waren wir etwas spät dran und so das Wasser schon komplett mit Touristen überfüllt.  


Fische zwischen den Beinen die beißen - Florence Falls, Foto: Axel Kolax
Als Ersatz nahmen wir die Erfrischung unter den Florence Falls nach einer kleinen Wanderung und unzähligen Treppenstufen, die wir hinab stiegen, dankend entgegen. 

Aber Achtung! Einige der Badenden wurden von den Fischen tatsächlich leicht angeknabbert, was aber nicht weiter gestört haben soll. 

Da hatte ich dann ausnahmsweise mal Glück und wurde verschont.

Zum Abschluss hielten wir ein kleines Picknick ab, dass aus Toastbrot, roter Beete, Mais und einer Dose Thunfisch bestand. Als Dessert dienten uns die Kekse, die als 500 Gramm Packung auch allen reichte.

Nächster Halt waren die Tolmer Falls etwas weiter süd-westlich, die wir nur aus sicherer Entfernung betrachten konnten. Das Schwimmen unterhalb ist verboten, da die Strömung sehr stark ist. Beeindruckend war vor allem die Höhe von der aus der Wasserfall hinab fiel.

Wangi Falls - Litchfield Nationalpark, Foto: Axel Kolax
Als wir danach an die Wangi Falls kamen, waren wir eigentlich schon wieder bereit für eine Erfrischung. Da hatte das Paradies dann aber andere Pläne mit uns.

So war wegen der Sichtung von Krokodilen in der Umgebung nicht nur das Wasser für uns gesperrt sondern auch der Wanderweg, der uns einmal hinauf zum Wasserfall geführt hätte.


Dieser hätte uns wohl nochmal einen ganz anderen Blickwinkel auf den Wasserfall ermöglicht.

Sonnenuntergang über dem Litchfield Nationalpark, Foto: Axel Kolax
Unser letzter Haltepunkt für den ersten Tag waren die Kaskaden im Westen des Nationalparkes. 

Eine Wanderung entführte uns nun entgültig in das Paradies auf Erden, wo wir am Ende den Sonnenuntergang über dem Nationalpark bestaunten.

Ich hatte ja schon einige Sonnenuntergänge gesehen und auch fotografiert. Dieser gehört aber zu den absolut schönsten meines gesamten Trips! 


Was für ein tolles Erlebnis nach knapp 3,5 Kilometern wandern, für die wir uns etwa zwei Stunden Zeit ließen.

Im Dunkeln erreichten wir - nachdem wir bereits zwei überfüllte Campingplätze wieder verlassen mussten - unseren Schlafplatz. Dazu fuhren wir wieder in Richtung des Ausgangs zurück. In der Nähe der Florence Falls fanden wir noch einen Platz und schlugen dort - ohne Dusche, fließend Wasser und Toiletten - unser Nachtlager auf.

Zum Abendbrot gab es aufgrund von Problemen mit dem Feuer erneut Toastbrot. Diesmal griffen wir auf die Bohnen zum Dazuessen zurück.

Ein paar Fliegen und Mücken um uns herum waren dann schon die Vorboten auf die Höllennacht am Folgetag! 

Anschauungsunterricht - Safari pur


Am nächsten Morgen packten wir noch im dunkeln um 5:30 Uhr unsere Sachen zusammen und brachen zum Kakdu Nationalpark auf.

Erstes Ziel war eine "Jumping Crocodile Fahrt" auf dem Adelaide River. Wir erreichten den Startpunkt des Bootes nach etwa zweistündiger Fahrt pünktlich und konnten uns somit noch das kostenlose kontinentale Frühstück für Frühaufsteher schmecken lassen.

Zudem bekamen wir die Möglichkeit, uns noch eine kleine Python durch die Hände und um den Hals schlängeln zulassen, die ich mir nicht entgehen ließ.

Um 9 Uhr begann unsere Tour, die uns die beeindruckenden Bewohner des Flusses zur Schau stellte. Es handelt sich hierbei um bis zu 4,5 Meter lange Salzwasserkrokodile, die auch "Salties" genannt werden. Diese kommen auf der Welt nur im Northern Territory sowie den nördlichen Regionen von Western Australia und Queensland (rund um Cairns) vor.

Wir erfuhren neben deren Essgewohnheiten auch noch einige interessante Fakten über diese riesigen Flussräuber. So sind sie häufiger im Frischwasser unterwegs als im Salzwasser. Zudem können sie über mehrere Wochen auch ohne Nahrung auskommen.

Kleineres Krokodil im Sprung - Adelaide River, Foto: Axel Kolax
Die Tour gab jedem die Gelegenheit, die Tiere im Sprung zu erleben und deren Verhalten etwas besser zu studieren. Natürlich inklusive eines spektakulären Fotos von diesem gewaltigen Jäger als Andenken.

Nach etwa 1,5 Stunden auf dem Fluss und einigen initiierten Sprüngen auf beiden Seiten des Bootes, schipperten wir zufrieden zurück zum Anleger.


Als kleine Vorführung zur Überbrückung wurden die Raubvögel in der Luft mit den Resten des Fleisches gefüttert.
 Auch hier gab es einige sehr sehenswerte "Angriffe" auf das Futter zu bestaunen.

Insgesamt hat sich die Tour, für die wir AUD35 bezahlt haben, sehr gelohnt. Zusehen, welche Verhaltensweisen die Tiere an den Tag legen war wichtig, um mit noch größerer Sorgsamkeit aufmerksam durch Australien zu reisen.

Ich kann so eine Tour nur jedem empfehlen, mindestens einmal mitgemacht zuhaben. Man lernt wirklich eine ganze Menge, während man etwas live sieht oder miterlebt. Das gilt übrigens nicht nur für Krokodile, sondern für alles im Leben!

Der Kakadu Nationalpark


Nichts ahnend, was am Abend und in der Nacht noch auf uns zukommen würde, setzten wir unsere Fahrt in den Kakadu Nationalpark fort.

Der Name kommt übrigens nicht vom gleichnamigen Vogel, sondern ist von einer Aborigine Sprache abgeleitet, die sich Gagudju nennt. Diese wurde noch im zwanzigsten Jahrhundert in der Flussebene des Nationalparkes gesprochen - wird heute aber nicht mehr gesprochen.

Der Nationalpark liegt im Süd-Osten von Darwin und umfasst fast 20.000 Quadratkilometer. Damit ist er über 13 mal größer als der Litchfield Nationalpark. Zum Vergleich: Mecklenburg-Vorpommern ist mit 23.174 Quadratkilometern etwas größer, Sachsen mit 18.420 Quadratkilometern etwas kleiner.

Zur besseren Visualisierung steht Euch unter dem Link hier das komplette Besucherhandbuch inklusive der Karte des Kakadu Nationalparks zum Runterladen zur Verfügung.

Die Einfahrt zur Hölle


Was harmlos mit einem Besuch des Bowali Visitorcenters begann, endete mit der bis hierhin kürzesten Nacht meines gesamten Trips.

In dem Besuchszentrum bezahlte ich als einer von dreien brav meinen Eintritt von AUD25. Die beiden anderen sind aber auch ohne zu bezahlen durchgekommen. Vor Ort erfuhren wir etwas über die Vergangenheit der Aborigines im Nationalpark. Im Souvenir-Shop wurden neben dem Üblichen auch die von den Aborigines hergestellte Kunst zum Kauf ausgestellt. Zudem konnten wir uns zu den Straßenverhältnissen im Park erkundigen (Vergleiche Foto Straßenverhältnisse, oben).

Zum Mittagessen fanden wir uns in Jabiru etwas weiter östlich vom Besucherzentrum ein. Hier besorgten wir uns die Verpflegung für die beiden kommenden Tage. Zum Abendbrot kauften wir Kartoffeln, Zwiebeln und Fischstäbchen, die wir auf einem Grill beziehungsweise in der Glut garen wollten. Auch einen neuen Wasserkanister besorgten wir uns. Diesmal gab es nur einen 10 Liter Kanister, der auch noch teurer war, als unser anfangs gekaufter 15 Liter Kanister. 

Da wir nicht noch einmal die Zelte im dunkeln aufbauen wollten, wählten wir frühzeitig einen geeigneten Campingplatz mit fließendem Wasser, Toiletten und Duschen aus. Nachteil: Es gab im Muirella Park keinen Strom, um am Abend noch duschen gehen zukönnen (ohne eine Taschenlampe zubenutzen).  

Es hätte alles so schön werden können, wenn wir nicht ausgerechnet diesen einen Campingplatz ausgewählt hätten. Nichts, aber auch gar nichts deutete am Nachmittag auf das Grauen hin, welches uns am Abend und in der Nacht schlaflos halten sollte. 

Begrüßt wurden wir bei unserer Fahrt dorthin mit lodernden Feuern links und rechts der Straße. Das hätte Warnung Nummer eins sein müssen. Nummer zwei: der Campingplatz lag direkt an einem kleinen Fluss und Warnung Nummer drei: der Platz war bis auf ein weiteres Fahrzeug komplett verlassen.

So bauten wir also ohne Hintergedanken die Zelte auf und sammelten noch etwas Feuerholz für den Abend. 

Anschließend begaben wir uns auf eine weitere Wanderung, zu der wir nicht weit weg fahren mussten. Unser Ziel lautete: Nawurlandja Aussichtspunkt. Dorthin mussten wir etwa 600 Meter bergauf laufen, um mit einer weiteren traumhaften Aussicht belohnt zu werden.

Blick vom Nawurlandja Lookout
Um im hellen zumindest die Vorbereitungen für unser kleines BBQ abzuschließen, einigten wir uns darauf, danach zum Campingplatz zurückzufahren.

Für das BBQ entfachten die vier anderen das Feuer, während ich die Vorbereitung des Essens übernahm. Ich teilte die Kartoffeln in vier Teile, schälte die Zwiebeln und wickelte beides mit etwas Öl und Salz in Alufolie ein. Dazu kamen die Fischstäbchen, die mit etwas Öl auch den Weg in Alufolie fanden.

Bereits da nahm das Unheil seinen Lauf. Je mehr ich ins schwitzen kam, desto zahlreicher und lästiger wurden sie - Mücken!

Unser kleines feines BBQ, Foto: Axel Kolax
Nachdem die Glut uns abgekühlt genug erschien, legten wir alles nacheinander hinein oder auf den noch vorhandenen Rost. 

Beim Wenden und beobachten, wie auch beim Essen selbst war es dann schon unerträglich und für mich kaum noch auszuhalten. 


Sie waren überall und das Essen - so gut es auch geschmeckt hatte - konnte ich nicht mehr richtig genießen. Wo ich mich auch hin bewegte, die Mücken waren gleich wieder bei mir. 

Wahrscheinlich angelockt vom Schweißgeruch und vom Licht der Taschenlampen, waren sie wohl zu Tausenden um uns herum.

Eigentlich wollte ich die Nacht im Auto verbringen, aber auch dort hatten sich die Plagegeister zu hunderten versammelt, nachdem sich meine Mitstreiter ihre Utensilien aus dem Wagen holten und dabei immer wieder das Licht des Innenraums anging.

Ich entschied mich dann, nach kurzer Rücksprache, die Nacht zunächst im Zelt von Julien zu verbringen. Die anderen drei schliefen im anderen Zelt.

Auch hier waren die Mücken überall unter dem Außenzelt versammelt. So etwas habe ich noch nie gehört! Das war der Wahnsinn, wie laut das Summen war!

Sobald man mit seinen Gliedmaßen das Innennetz berührte, waren sie auch schon da. Mein Knie und mein Oberschenkel haben besonders gelitten in dieser Nacht. Vielleicht zwanzig Stiche allein auf meiner Kniescheibe waren auch zwei Wochen danach noch auszumachen.

Hinzu kam eine unglaubliche Hitze, die sich unter dem Außenzelt staute. Nach drei Stunden wach auf dem Boden liegen taten mir mein Rücken weh und ich war Hundemüde. Ich öffnete den Reißverschluss und wurde sofort von einigen attackiert. 

Die weitere Nacht verbrachte ich zunächst mit dem auf- und abgehen der Straße am Campingplatz. Als ich fast im stehen einschlief, biss ich in den sauren Apfel und versuchte irgendwie das Auto von den Insekten zu befreien. Nach einer weiteren Stunde hatte ich fast alle entweder aus dem Auto vertrieben oder erschlagen. 

Knapp 1-2 Stunden Schlaf bekam ich noch, bevor wir um 5:30 Uhr alle zusammen aufstanden. Und das in einer Nacht, die bereits um 21 Uhr begonnen hatte! 

Raus aus der Hölle


Wir waren uns am Ende dieser Nacht alle schnell einig und sagten uns: "Let's get out of the hell!". Einige der Campingsachen ließen wir zum trocknen noch etwas in der Sonne liegen. Die Mücken sollten schon irgendwie mit höher stehender Sonne verschwinden.

Wir fuhren ein paar Straßen weiter, um etwas mehr Ruhe beim Früstücken zu haben und anschließend noch eine kleine Wanderung durch den Busch zu unternehmen. Auch ein paar Felsmalereien der Aborigines schauten wir uns auf dem Nourlangie Walk noch an.

Doch nach zirka einer Stunde fand unsere geplante 12 Kilometer lange Wanderung an einem steilen Felsabgang ein jähes Ende. Zu wenig halt hätten wir gehabt und auch Festhaltemöglichkeiten gab es keine.

So beschlossen wir den gleichen Weg zurückzugehen, unsere Sachen auf dem Campingplatz zusammen zupacken und weiterzufahren.

Einpacken im Muirella Campingpark, Foto: Axel Kolax
Aber auch bei unserer Rückkehr hatten wir keine Ruhe vor den Mücken. Sie erwarteten uns, als wäre die Sonne gar nicht aufgegangen.

Als wir den Ort verließen, den sich der Teufel zur Bestrafung für uns ausgesucht hatte, war uns die Freude sichtlich anzumerken.




Da alle kaum geschlafen hatten, verkürzten wir das Tagesprogramm und suchten uns einen Campingplatz außerhalb des Nationalparkes.

Wir unternahemn noch eine kurze Wanderung zum Mirrai Aussichtspunkt, den wir über einen engen und etwas anstrengenden zu begehenden Pfad erreichten.

Gegen Mittag hielten wir an einer Raststätte, um uns mit Wasser zu versorgen und unser Mittagessen einzunehmen. Anschließend fuhren wir direkt weiter in ein Dorf namens Pine Creek, was 59 Kilometer außerhalb des Nationalparkes liegt.  

Pussy Cat Campingplatz


Termitenhügel auf dem Pussy Cat Campingplatz, Foto: Axel Kolax
Wir suchten uns zum Ende unseres Safaritrips also nochmal einen Campingplatz außerhalb des Nationalparkes.

Die Ausstattung mit fließendem Wasser, Strom, BBQ-Grill, Toiletten, Waschräumen und Duschen ließen wir uns dort - weit ab von einem Gewässer und den Scharen von Mücken - AUD7 pro Person kosten.


Auf dem Campingplatz waren sogar wieder zwei riesige Termitenhügel auszumachen, wo wir den Termiten vor Ort bei der Arbeit zuschauen konnten.

Rückkehr nach Darwin, 02.05.-05.05.2014


Ein etwas längerer Tankstopp beendete unsere gemeinsame Fahrt durch die beiden Nationalparke im hohen Norden. An dem Samstag um 11:30 Uhr gaben wir den Mietwagen unversehrt der Autovermietung zurück und verabschiedeten uns gegenseitig - auf ein Wiedersehen!

Check-In im YHA-Hostel war wie üblich erst um 14 Uhr möglich, so dass ich mich für zwei Stunden  noch in ein Reisevermittlungscenter für Backpacker setzte. Diese bieten eine kostenlose Nutzung des Internets am Computer an (z.B. Backpacker World Travel, Wicked World, Peter Pans, Adventure Travel Bugs).

Meine Hostels in Darwin waren beide mit einer Klimaanlage ausgestattet. Absolut nötig, bei den klimatischen Verhältnissen draußen.

BBQ-Fläche im Hof des YHA-Darwin, Foto: Axel Kolax
Das 6-Bettzimmer mit integriertem Badezimmer war so stets angenehm temperiert und eignete sich sehr gut, um mal etwas durchzuschnaufen.

Das YHA-Hostel verfügte zudem über einen Poolbereich, einen kleinen Aufenthaltsraum, eine Bar und BBQ-Grillmöglichkeiten (Gasbetrieb).




Die Küche war das erste Mal YHA untypisch sehr klein, was zu Stoßzeiten doch hin und wieder zu kleineren Kollisionen führte.

Sehr angenehm war es am Abend. Punkt 22 Uhr lag fast jeder im Bett und bis auf die Klimaanlage hörte man kaum noch etwas anderes.

Erster Tag nach der Rückkehr - Rundgang durch die Stadt


Für meinen ersten Tag, der noch recht wolkig daherkam, entschied ich mich zu einem Stadtrundgang. Meine Route könnt Ihr auf der Karte hier nachverfolgen. Diese führte mich von Doctors Gully - am nördlichen Ende der Promenade - an der Esplanade entlang bis an die "Waterfront". Von dort aus erkundete ich ein wenig die Innenstadt und ging danach zurück in den Norden von Darwin.

Meine Ziele dort lauteten Cullen Bay und Mindil Beach mit der Skycity Darwin. Einem Hotelkomplex, der neben einem Casino und einigen Sportmöglichkeiten auch Konferenzräume zu bieten hat.

Letzte Station des Tages war der "Mindil Beach Sunset Markets".

Die "Mindil Beach Sunset Markets"


Mindil Beach Market - Darwin, Foto: Axel Kolax
Der Markt öffnet in den Monaten April bis November jeweils donnerstags und sonntags zwischen 17 und 21 Uhr seine Pforten.

Ein krönender Teil ist dabei eigentlich immer die untergehende Sonne am Horizont des Meeres. Schade, dass mir dieses Vergnügen durch die Wolken verwehrt geblieben ist. Es heißt ja schließlich nicht umsonst: "Mindil Beach Sunset Markets".

Auf dem Markt selbst gab es wie immer und überall viele Fressbuden, ein paar Stände mit Angeboten zu Ausflügen rund um Darwin, einige Klamottenstände sowie ein paar Stände mit Schmuck und Düften. Kleine Farbtupfer wurden zudem noch durch Kunststände gesetzt.

Meinen kleinen Rundgang beendete ich ohne etwas gekauft zu haben und bevor es dunkel wurde. An diesem Sonntag sah es nämlich sehr stark nach Regen aus, der sich dann aber erst spät am Abend über Darwin ergoss.

Der Botanische Garten von Darwin - tropisch und gut


Nach einem klärenden Regenschauer begann der folgende Tag unter blauem Himmel und mit viel Sonne. Exzellente Bedingungen für meinen üblichen Gang durch den Botanischen Garten - und kein Vergleich zu Alice Springs.

Botanischer Garten - Darwin, Foto: Axel Kolax
Der "George Brown Botanic Garden" ist für mich einer der schönsten Gärten auf meiner langen Reise.

Eine sehr liebevolle Gestaltung in Verbindung mit einer intensiven Pflege lässt vor allem den südlichen Teil hell erstrahlen.

Auch hier laden große Rasenflächen zum Verweilen ein.

Ein Café, ein Spielplatz und ein auf den Terrasssen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellter Bereich, geben dem Garten die nötige Aufenthaltsqualität und verlängern die Aufenthaltsdauer bei den Besuchern.

Alles in allem konnte ich so den sonnigen Tag intensiv nutzen. Den Nachmittag verbrachte ich am BBQ-Grill und versuchte mich mal an Bratkartoffeln mit Zwiebeln. Das war dann doch wieder etwas anderes, als an der Pfanne in der Küche zu stehen und zudem noch ziemlich lecker.

Endlich hatte ich am Abend auch noch etwas Luft, um mir zum ersten Mal nach meinem Arbeitsaufenthalt in Neuseeland die Joggingschuhe zuschnappen und Laufen zu gehen.

Als ich geschafft war, kehrte ich ins Hostel zurück und bereitete mich langsam auf den nächsten Abschnitt meines Trips vor - Cairns.

Fazit zum "Hohen Norden"


Rückblickend werde ich mich immer gerne an die Zeit in und um Darwin zurückerinnern. Denn jedes Mal, wenn ich mir sage: "Schlimmer geht es nicht mehr.", brauche ich nur nochmal an diese eine Nacht im Kakadu Nationalpark denken. Dann weiß ich wieder ganz genau: "Schlimmer - geht immer!"

Frühstück nach der Höllennacht, Foto: Axel Kolax
Diese unerträgliche Menge von Mücken hatte ich so noch nicht erlebt.

Sie waren wirklich überall und wenn sie nicht da waren, kamen sie einfach hinter mir her.

Keine Zeit zum Luft holen, geschweige denn schlafen. So kann ich für mich sagen, ich habe einmal die Hölle durchlebt.



Dabei dachte ich damals in Auckland meine schlimmste Nacht bereits überstanden zu haben.

Wie ihr vielleicht noch wisst, hatte ich dort ein Zimmer ohne Fenster, welches direkt an die Küche angrenzte und in einem Partyhostel lag.

Aber es gab natürlich auch wieder ein paar unfassbar schöne Momente, die den Safaritrip unvergesslich machen.

River Red Gum (Eucalyptusart) - Kakdu NP, Foto: Axel Kolax
Das Baden unter dem Wasserfall, der Sonnenuntergang über dem Litchfield Nationalpark, die gemeinsamen Essen und ganz besonders auch das gesamte Miteinander während des Trips.

Keiner murrte, keiner meckerte und alle waren sich immer schnell einig, was als nächstes gemacht wird. So sollte es sein, wenn man sich zusammen durch so eine Tour schlägt. Ganz nach dem Motto: "Einer für Alle und Alle für Einen!"

Ich kann jetzt nicht sagen, was besser ist. Ob eine geführte Tour oder die Autoleihe in einer kleineren Gruppe.




Auf jeden Fall war es günstiger und ich hätte den Sonnenuntergang über dem Litchfield Nationalpark so ganz sicher nicht gesehen.

Für alle drei Tage bezahlte jeder von uns AUD214. In dem Preis enthalten sind das Mietauto (inklusive Versicherung), die Verpflegung, die Übernachtungskosten sowie die Tankfüllung. Eine geführte Offroad-Tour hätte mit zwei Übernachtungen mindestens AUD420 gekostet.

Alles in allem war es ein unvergesslicher Abschnitt meines Trips und mitunter ein sehr amüsanter Safaritrip durch die Nationalparke im Hohen Norden.

Darwin - gar nicht so schlecht


Darwin hatte ich zunächst sehr negativ aufgenommen. Je länger ich jedoch da blieb und die Stadt näher kennenlernte, desto positiver wurde mein Eindruck. Schade, dass mir der Sonnenuntergang während des Mindil Beach Marktes durch die Wolken versperrt blieb.

Empfehlen kann ich die Stadt neben dem Botanischen Garten auf jeden Fall einen Besuch der Waterfront, Doctors Gully, der Cullen Bay und der Esplanade.

Wie gesagt, wären die Unterkunftskosten nicht so hoch gewesen - ich wäre sicher dageblieben. Die Sonne lässt sich da derzeit auf jeden Fall häufiger blicken.

Ausblick


Wie ihr sicher mitbekommen habt, sind die letzten Beiträge viel zu lang geraten. Teilweise habe ich zuviel mit rein genommen. Auf der anderen Seite, gibt es auch einfach eine ganze Menge zu erzählen, woran ich mich später sicher nicht mehr erinnern werde.

Die nächsten Beiträge werden jetzt aber kürzer. Dafür werde ich dann häufiger schreiben. Vielleicht passt das dann etwas besser. Vor allem, weil noch eine ganze Menge vor mir liegt und ich im Moment in Cairns nur noch den Regen abwarte, der mich hier seit einer Woche in der Stadt gefangen hält.

Drei Wochen bleibe ich jetzt noch hier, bevor ich mir für vier Wochen den Rest der Ostküste bis Byron Bay vornehme.

Sobald sich der Regen verzogen hat, werde ich noch ein paar ganz tolle Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Cairns zu erkunden. Allen voran die beiden Weltkulturerbestätten Great Barrier Reef und der tropische Regenwald!

Ich hoffe, dass ihr weiter dabei bleibt und auch die letzten drei Monate noch mit mir durchlebt.

Vielen Dank für alles und bis zum nächsten Mal,
Euer Axelinho

Samstag, 10. Mai 2014

In einer anderen Welt - mein Abenteuer Outback!

Hi meine Lieben,

nach meinem einwöchigen Aufenthalt in Darwin (Bericht folgt) bin ich vor fünf Tagen außerplanmäßig in Cairns gelandet. Die im Vergleich zu Cairns (AUD15-21) doppelt so hohen Übernachtungspreise in Darwin (AUD30-34) haben mich zu diesem Schritt bewogen.

Im Moment sieht es so aus, als würde ich die kommenden Wochen noch hier bleiben, bevor ich mich auf den Weg entlang der Ostküste begebe.

Acht Wochen und etwa 2.000 Kilometer liegen jetzt noch vor mir. Von Cairns nach Byron Bay und zurück nach Brisbane und die Zeit wird sicher nochmal alles andere als langweilig.

Die andere Welt

Zwei Wochen bin ich derzeit noch in Rückstand. Da ich jetzt aber wieder etwas länger an einem Ort mit Internetverfügbarkeit bin, bleibt genügend Zeit um chronologisch alles aufzuarbeiten.

Vom 21.04. - 28.04.2014 war ich das erste Mal länger als zwei Tage ohne Kontakt zum Meer.

Die durchgeführte 3-Tagestour, das Hostel, viele neue Bekanntschaften, aber auch viele auf der Straße lebende Aborigines machten das Abenteuer Outback zu einem echten Erlebnis.

Die Woche war insgesamt eine supertolle Erfahrung - vor allem in Sachen Teamarbeit!

Klimaumstellung von Süd nach Nord

Am Anfang stand eine Zugfahrt, die mich aus dem 23°C warm-gemäßigten Adelaide in das 27°C heiße und trockene Alice Springs führte. Für den Tag zunächst kein großer Unterschied, sah es ein paar Tage später schon ganz anders aus - Adelaide 15°C und Alice Springs 33°C!

Bei meiner Reiseplanung hatte ich versucht, nicht die heißesten Monate für meinen Besuch zu nutzen. Der australischen Herbst bot hierfür die besten Bedingungen. Nicht zu feucht und dennoch nicht zu heiß.

Das gilt übrigens für alle meine Reiseziele, was den Aufenthalt hier insgesamt doch schon sehr angenehm macht. Mit einer Ausnahme: Darwin. Dazu aber im nächsten Beitrag.

Mehr zum australischen Klima und eine eventuelle Reiseplanung (Feucht- / Trockensaison) findet ihr hier.

Der Weg ins Outback - Unterwegs mit "The Ghan"

The Ghan am Bahnhof in Adelaide, Foto: Axel Kolax
Für die 1.559 Kilometer brauchte der Zug über 24 Stunden.

Zwei Lokomotiven waren nötig, um den 924 Meter langen "The Ghan" zu transportieren - gigantisch!

Für ausreichend gefiltertes Wasser sorgte während der gesamten Fahrt ein Wasserspender, der im Waggon kostenlos zur Verfügung stand.


Wie im Indian Pacific - der Ghan ist die gleiche Baureihe nur mit anderer Beschriftung - waren die Waggons der Red- und der Gold-Klasse getrennt.

Die Ausstattung bestand wie im Indian Pacific aus Liegesitzen mit viel Beinfreiheit, zwei Toiletten, zwei Duschen und dem geliebten Bistrowagen mit den drei Steckdosen. Diesmal hatte ich so vorgesorgt, dass ich diesen für den einen Tag nicht nutzen musste.

Vom Einstieg in Adelaide und dem Ausstieg in Alice Springs klappte alles wunderbar. Den ersten Sonnenaufgang mitten im Outback sah ich mir vom Fenster aus an.

Rot schimmernde Erde und lichter Bewuchs begrüßten den kleinen Entdecker in der für mich bis dorthin völlig fremden - anderen Welt!

Heiß und trocken - Willkommen in Alice Springs

Ich verabschiedete mich am 20.04. um 12:30 Uhr vom blauen Himmel in Adelaide, um am Folgetag um 13:15 Uhr in Alice Springs bei erneut blauem Himmel einzutreffen.

Obwohl es eine Woche zuvor noch viel Niederschlag in der gesamten Region gegeben hatte, war mir in dieser Woche das Glück wieder holt. Kein Regen, ab und zu ein paar Wolken und Temperaturen von bis zu maximal 35°C - im Schatten!

Toddy's Backpackers in Alice Springs, Foto: Axel Kolax

Mein Hostel - Toddy's Backpackers - hatte einen kostenlosen Shuttle-Transfer zum Hostel eingerichtet. Abgeholt wurde ich mit ein paar im Zug mitgereister eine halbe Stunde nach der Ankunft. Etwa fünf Minuten dauerte die Fahrt mit dem Shuttle zum Hostel.

Das Gesamtpaket des Hostels umfasste die 3-Tages "The Rock Tour" (Wert: AUD330), zwei Übernachtungen vor und nach der Tour, den Nationalpark Eintritt von AUD25 und den normalerweise hinzuzumietenden Schlafsack für AUD20.

Kleiner Tipp:

Nicht wie meine Wenigkeit von dem Early Bird Special locken lassen. In den letzten drei Monaten gab es bei der Buchung für den selben Monat das gleiche Paket immer AUD5 günstiger!

Insgesamt habe ich für alles - inklusive dreier zusätzlicher Übernachtungen im Hostel - AUD425 bezahlt. Im Vergleich zu anderen Anbietern bin ich so dennoch sehr viel günstiger weggekommen.

Untergekommen bin ich in einem 6-Bettzimmer mit Ventilator. Das reichte, da die Temperaturen in der Nacht zwischen 15 und 18°C lagen und tagsüber der hosteleigene Pool für eine Erfrischung genügte.

Küche Toddy's Backpackers, Foto: Axel Kolax
Die Küche ist etwas klein geraten. Für die vier zur Verfügung stehenden Gaskocher fehlte zum Ende meines Aufenthaltes der Anzünder.

Für die Gäste - eigentlich nur wegen der Rock Tour nach Alice Springs kommend - gibt es getrennte Waschräume und im Männerbereich jeweils zwei Duschen und zwei Toiletten.


Zudem standen weitere Möglichkeiten in einem anderen Gebäude und am Pool zur Verfügung.

So ließ es sich über die fünf Tage sehr entspannt leben, auch wenn es in die Innenstadt etwa 20 bis 25 Minuten Fußweg waren und der Shuttle zurück zum Zug AUD5 kostet (Airport-Shuttle AUD15).

Vielleicht die beste Tour meines gesamten Trips

Die dreitägige "The Rock Tour" entführte mich vom 23.04.-25.04.2014 mit meiner Gruppe von diesmal 21 Personen weit weg von der Zivilisation.

Abendbrot kochen am Lagerfeuer, Foto: Axel Kolax
Überraschend schnell für mich, ergaben sich die ersten Kontakte, die sich in der Foglezeit weiter vertiefen sollten.

So waren in der Tour einige sehr interessante Teamübungen eingebaut.

Zusammen sammelten wir Feuerholz, beluden den Anhänger, wuschen ab, kochten, aßen und schliefen am Lagerfeuer.


Die Leute, die Tage und die Erlebnisse rundherum sind die Dinge, an die ich mich - trotz der großen Distanz - immer wieder gerne zurückerinnern werde.

Drei mehrstündige Wanderungen waren in dem Programm vorgesehen, die mir und den anderen Teilnehmern auch etwas über die kulturellen sowie entstehungsgeschichtlichen Hintergründe rund um den Kings Canyon, Kata Tjuta / Olgas und den Ayers Rock / Uluru verrieten.

Neben diesen großen Wanderungen waren aber auch immer mal wieder kleinere Stopps für einen Toilettengang oder zum Beine ausschütteln eingebaut.

Einziger kleiner Wehrmutstropfen an der Tour waren die fast immer anwesenden Fliegen! Ein Fliegennetz, was ich von einer Bekanntschaft aus Adelaide mit den Worten: "Du wirst es sicher mehr brauchen als ich." geschenkt bekommen habe, hat sich im nachhinein als absolut nützlich erwiesen. Hier nochmal ein Dankeschön dafür an dich, Philip!

Von Alice Springs zum Kings Canyon, Tag 1

Der erste Tag startete mit der Versammlung aller beim gemeinsamen Frühstück um 5:10 Uhr, welches auch im Hostel- / Tourpreis integriert war.

Insgesamt drei Gruppen zu 21 Personen versuchten sich auf engem Raum etwas von dem kontinentalen Buffet - bestehend aus Toastbrot, Marmelade, Margarine, Cornflakes, Milch, Tee und Kaffee - zu sichern.

Um 5:30 Uhr wurden die Gruppen eingeteilt und los ging es mit der mehrstündigen Fahrt hinein in die andere Welt.

Auf dem Parkplatz angekommen, wurden zunächst noch einmal alle Wasserflaschen aufgefüllt. Zur Sicherheit musste für die dreistündige Wanderung jeder drei Liter Wasser mitführen.

Die Sonne brennt - Kings Canyon, Foto: Axel Kolax
Anschließend ging es durch die beeindruckende Sandsteinlandschaft bis zum 120 Millionen Jahre alten Kings Canyon.

Wir  besichtigten die Nord, wie auch die Südwand, schritten an sogenannten Amphitheatern vorbei und standen sogar kurz im Garten von Eden - einer kleinen Oase in der von Sandstein geprägten Landschaft.


Zurück am Bus wurden erneut die Wasservorräte aufgefüllt und etwas erschnauft.

Da die Distanzen im Outback sehr groß sind und man von einem Ort zum Anderen sehr lange unterwegs ist, war es schon Nachmittag als wir den Kings Canyn verließen.

So war der nächste Halt auch schon der Letzte, bevor wir unser Lager aufschlugen. Mitten in der Wildnis hielten wir also an, um das Feuerholz für die nächsten beiden Abende zusammeln.

Innerhalb kurzer Zeit hatten wir genügend Holz (Stämme) gesammelt, um für beide Abende ausreichend Brenngut zur Verfügung zu haben - gerade noch rechtzeitig vor dem Eintritt der Dunkelheit.

Unser Nachtlager schlugen wir in Curtin Springs auf, welcher einem wilden Campingplatz auf einem fast freien Feld glich. Dort errichteten wir noch im dunkeln - nur mit Taschenlampen ausgerüstet - unser Buschcamp.

Ganz wichtig: Feuerholz abladen und als allererstes Feuer machen! Toiletten und Duschen waren an dem Abend Fehlanzeige - Buschcamp eben!

Unser Guide Nate bereitete unter Mithilfe der Gruppe anschließend unser Abendessen zu. Dazu nutzte er die noch glühenden Kohle vom Holz und wir waren als Gehilfen sehr gefragt. Es musste nämlich viel gerührt werden, um nichts anbrennen zulassen.

Neben einer Art Chili con Carne und Reis gab es sogar noch einen Känguruh-Schwanz zum Kosten! Ungewohnt im Geschmack und nicht recht zu beschreiben. Auf jeden Fall nicht mein Ding, aber kosten musste jeder wenigstens mal.

Nach dem Abwasch und zwei Gruselgeschichten unseres Guides nutzten wir die Abgeschiedenheit noch etwas, um den sternenklaren Himmel zu genießen.

Wer Lust hatte, konnte die Sterne rund um die Milchstraße zählen oder den Sternschnuppen hinterherschauen - traumhaft schön!

Geschlafen haben wir übrigens neben den Schlafsäcken in sogenannten Swags. Das sind quasi Ein-Mann-Zelte, die mit einer integrierten Matratze noch etwas mehr Komfort geboten haben.

Wunderschöne Landschaft rund um Kata Tjuta, Tag 2  

Ganz nach dem Motto: 'Der frühe Vogel fängt den Wurm.' hieß es für alle wieder um 5 Uhr aufstehen. Noch im dunkeln gab es Frühstück und gerade zum Sonnenaufgang verließen wir den Campingplatz, um die nächste Station anzusteuern - Kata Tjuta.

Als Endpunkt des Uluru - Kata Tjuta Nationalparks erreichten wir auch erst gegen kurz vor halb elf unser Ziel. Eine Karte zum Nationalpark findet ihr hier.

Eine geführte Tour durch das "Tal der Winde" ließ uns etwas in die Entstehungsgeschichte blicken - inklusive kleiner Vorführung durch die Gruppe.

Elefantenfelsen - Kata Tjuta / Olgas, Foto: Axel Kolax
Hinzu kamen noch einige Informationen zu den Vegetationsformen, die uns unser Guide auf dem Weg zum Elefantenfelsen näher brachte.

Anschließend wurden wir noch zum Karingana Aussichtspunkt gebracht, der einen fantastischen Ausblick durch die Felsenlandschaft hindurch eröffnete.



Danach wurden wir auf den restlichen Weg geschickt und sind selbstständig zwei weitere Stunden durch die atemberaubende Landschaft gewandert.

Wanderung durch den Kata Tjuta / Olgas Nationalpark, Foto: Axel Kolax

Nach dem anschließenden Mittagessen fuhren wir am Nachmittag weiter zum Kulturzentrum der Aborigines. Vor Ort Fotos zuschießen war nicht gestattet.

Dennoch fanden sich einige sehr schön aufgearbeitete Räume, die einige Geschichten rund um die Aborigines und die Landschaft erzählen. Mehr darüber erfahrt ihr hier.

Als gut gemeinter Rat empfehle ich jedem, der den Uluru besichtigen oder besteigen möchte - solange dies überhaupt noch möglich ist - einen Besuch in dem Kulturzentrum. Danach hat man nicht mehr allzuviel Lust, den Stein zu besteigen.

Als wir den Besuch beendeten war es schon fast 16 Uhr. Zeit, um sich in Richtung Aussichtspunkt und Uluru aufzumachen. Wir wollten ja schließlich rechtzeitig zum Sonnenuntergang dort sein.

Warten auf den Sonnenuntergang am Ayers Rock / Uluru, Foto: Axel Kolax

Den Abend verbrachten wir dann mit vielen anderen Busreisenden am Aussichtspunkt. Zum Sonnenuntergang und den wundervoll wechselnden Farben des Uluru gab es das von unserem Guide zubereitete Abendessen.

Die Nacht verbrachten wir dann auf einem Campingplatz in der Nähe. Dieser war mit Strom, Wasseranschluss, Duschen und Toiletten ausgestattet, so dass jeder der wollte, auch sauber wurde. Ich selbst nutzte das Campingleben nochmal voll aus und musste Zwecks fehlender passender Wechselsachen nochmal notgedrungen auf die Dusche verzichten.


Ayers Rock / Uluru - der weltgrößte Monolith, Tag 3

Der Tag begann zum Sonnenaufgang da, wo der letzte zum Sonnenuntergang endete - am Ayers Rock / Uluru. Dazu hieß es natürlich auch wieder zeitig aufzustehen.

Sonnenaufgang am Ayers Rock / Uluru mit GoPro, Foto: Axel Kolax
Da mir vorher bereits etwas frisch um die Nase wurde, bin ich schon eine halbe Stunde vor der eigentlichen Weckzeit - 5:30 Uhr - aufgestanden.

Pünktlich zum Sonnenaufgang trafen wir am Uluru ein. Der Ansturm auf den Parkplatz war in etwa genauso groß wie am Vortag.




Dennoch genossen wir neben der aufgehenden Sonne über dem weltgrößten Monolithen auch unser letztes gemeinsames Frühstück.   

Kurz vor halb acht machten wir uns direkt auf zum Uluru, um noch eine etwa dreistündige Wanderung durchzuführen.

Der "Uluru Climb" war an diesem Tag wegen zu starkem Wind gesperrt. Auch durch die am Tag zuvor im Kulturzentrum gehörten Geschichten rund um den "Riesen" hätte niemand an diesem Tag den Stein erklommen.

Einmal um den Ayers Rock / Uluru, Foto: Axel Kolax
Stattdessen führte uns der "Uluru Base Walk" einmal ganz herum und gab so jedem die Gelegenheit, diesen von allen Seiten zu begutachten.

10,6 Kilometer mussten auf ebener Fläche absolviert werden - durch die immer höher stehende Sonne auch so eine kleine Herausforderung.




So waren neben dem Mutijulu Wasserloch - in dem noch Wasser stand - und vielen Höhlenmalereien der Aborigines auch interessante Geschichten rund um den Berg zu erkunden.

Diese waren auf kleinen Tafeln niedergeschrieben und gaben so noch einen Einblick in die geschichtlichen beziehungsweise der kulturellen Bedeutung für die Aborigines.

Besuch auf der Kamelfarm

Zum Abschluss der Fahrt war ein letzter Halt an einer Kamelfarm eingeplant. Hier hatten alle die Gelegenheit für AUD7 auf Dromedaren zu reiten. Ja, auch die gehören zur Familie der Kamele.
 

Das gesamte Geld wäre in die Ausrüstung und die Projekte des ansässigen Arztes geflossen. Dennoch entschied ich mich dagegen und schrieb stattdessen noch eine Ansichtskarte an meinen lieben Briefmarken sammelnden Onkel.

Außerdem war noch etwas Zeit, sich die anderen Tiere auf der Farm anzuschauen. Neben den Dromedaren gab es nämlich auch ein Emu, ein Lama, einen kleinen Hund und ein paar kleine Kanguruhs zum Anschauen und Füttern.

Zurück in der Zivilisation - die Abschlussfeier

Letztes Abendessen in der "The Rock Bar", Foto: Axel Kolax
Die Stadt erreichten wir nach kurzer Fahrt gegen 17:30 Uhr. Gleich als erstes ging es zum Duschen. Gerochen habe ich mit Sicherheit nach drei Tagen im Outback bestimmt nicht mehr gut.

Gut gelaunt und mit frischen Sachen bekleidet waren wir zu 20 Uhr in die "Rock-Bar" bestellt.



Dort wurde die Tour noch einmal ausgewertet, das diesmal selbst zu zahlende Essen genossen und jede Menge Spaß miteinander gehabt.

Bis in den späten Abend tanzten wir noch zu Livemusik und Musik vom Computer. Als einer der letzten verließ ich mit meinen beiden "room mates" Melli und Vicky (zweite und dritte von vorn rechts) und dem einzigen Niederländer in der Gruppe (der junge Mann im Vordergrund) die Bar.

Der Abend war lang und es wurde viel getrunken. Außer mir natürlich. So blieb nur noch, alle sicher ins Hostel zu begleiten und das erlebte im Schlaf etwas zu verarbeiten.

Nicht sehr groß, nicht viel zu sehen und sehr viel Elend - Alice Springs

Für die Erkundung hatte ich nun noch zwei volle Tage Zeit. Von den MacDonnall Ranges umschlossen liegt die Stadt in mitten einer weiten Sandwüste.

Sonnenuntergang über Alice Springs, Foto: Axel Kolax
Mit etwas mehr als 25.000 Einwohnern ist die Stadt eher klein. Ein kompakter Kern ist das Herzstück der Stadt, welcher sehr gut vom Anzac Hill betrachtet werden kann.

Von dort aus ist auch der Sonnenuntergang über der Stadt am Besten zusehen. Dazu werden übrigens jeden Abend Stühle aufgestellt, um dem Besucherandrang auch noch etwas Komfort zu bieten.

Vor allem für geschichtsinteressierte hat die Stadt einiges zu bieten. So kann man sich im Araluen Cultural Precinct und in der mit bunten Kunstwerken ausstaffierten Todd Mall über die ersten Bewohner der Region - den Western Arrernte Aborigines - informieren.

Des Weiteren lassen sich die Traditionen der Aborigines, die umgebende Landschaft und die Pioniergeschichte entdecken.

Den ersten Morgen nach der Feier nutzte ich, um mir dazu das Telegraph Station Historical Reserve anzusehen. Da das Gebiet etwa fünf Kilometer außerhalb der Stadt liegt, machte ich kurzerhand meinen ersten Morgenlauf nach meiner Arbeit in Neuseeland im Februar daraus.

Auf meinem Weg zurück nach ich noch Felsenkänguruhs umherhüpfen und kam erschöpft nach knapp 1,5 Stunden und einem kleinen Fußmarsch am Ende zurück am Hostel an.

Nach kurzer Verschnaufpause drehte ich noch eine kleine Runde zum Royal Flying Doctor Service und die School of Air. Ein Blick auf das Gebäude von außen genügte mir, da wir schon etwas darüber auf unserer Tour erzählt bekommen haben. Wer sich allerdings dafür interessiert, wie die Pioniere die moderne Stadt geformt haben, ist hier genau richtig.

Vielmehr hat die Stadt ansich auch schon gar nicht mehr zu bieten.

Eines möchte ich aber noch mit auf den Weg geben. Im Lonely Planet wird davon abgeraten, nach Sonnenuntergang noch allein in die Stadt zugehen. Im Selbstversuch ist mir aber nichts besonderes aufgefallen.

Leider sind aber sehr viele auf der Straße lebende Aborigines auszumachen, welche manchmal ein bedrückendes Gefühl auslösen können. Denkt aber immer daran, dass es auch nur Menschen sind.

Gewaltbereit sind mir nur einmal ein paar jüngere Aborigines aufgefallen, die sich allerdings gegenseitig und alkoholisiert angegangen haben.

Eine Karte zur Stadt findet ihr hier.


Viele Steine, viel Sand und nur wenig grün

Den letzten Tag in Alice Springs hatte ich noch jede Menge Zeit, da der Zug nach Darwin erst am Abend um 18 Uhr fahren sollte.


Ich  nutzte die Zeit, um zum einen noch meine Einkäufe für die Nachtfahrt zu machen und zum anderen, um mir auch noch den Botanischen Garten von Alice Springs anzusehen.

'Olive Pink' Botanischer Garten - Alice Springs, Foto: Axel Kolax
Nachdem ich schon so viele prächtige Gärten in Neuseeland und Australien gesehen hatte, war dieser quasi das Abbild der umgebenden Landschaft - karg - mit viel Sand und Steinen.

Die Bäume ließen ihre Blätter zum großen Teil hängen, einige Planzen waren so trocken, als hätten sie seit einigen Wochen kein Wasser mehr gesehen.

Insgesamt macht das Ganze keinen schön gepflegten Eindruck, was aber vor allem auch dem Klima geschuldet ist.

So bin ich dann noch auf den angrenzenden kleinen Berg gestiegen, um die Aussicht über die Stadt nochmal aus einer anderen Perspektive zu genießen.

Alice Springs - Aussicht vom Berg im Botanischen Garten, Foto: Axel Kolax


Fazit zum Aufenthalt im Outback

An manchen Tagen fällt es mir sehr leicht, ein Fazit zu formulieren. Denn die vielen netten Bekanntschaften und tollen Erlebnisse überwogen die kleinen negativen Einschnitte eindeutig.

Es sind solche Erlebnisse, wie die Übernachtungen unter dem Sternenhimmel, die beeindruckenden Landschaften und die vielen neuen Bekanntschaften - die mir immer wieder vor Augen führen, warum ich den Schritt gewagt habe.

Die Tour an sich war planerisch und organisatorisch wohl das Beste, was ich während meines gesamten Trips erleben durfte.

Alice Springs ist zwar relativ klein, ist mit zwei Supermärkten - Coles und Woolworth - sowie der Fußgängerpassage - Todd Mall - versorgungstechnisch gut ausgestattet.

Auch wenn es nicht allzuviel zu entdecken gibt, hat die Stadt in der Umgebung noch einiges mehr zu bieten. So zum Beispiel den Desert Hill Park (etwa 20 Kilometer entfernt) und einige Radstrecken rund um die alte Telegraphenstation.

Alles konnte und wollte ich hier nicht aufführen. Wer sich allerdings noch etwas über die Herkunft des Namens und die Geschichte der Stadt erfahren möchte, kann sich hier informieren.

Mit dem Hostel war ich insgesamt sehr zufrieden. Freundliches Personal, ein ausreichend großes Zimmer und genügend Freiraum sind neben dem Pool und freiem W-Lan im Rezeptionsbereich genügend Vorzüge, um die kleine Küche auszugleichen.

Der Hintergrund dafür dürfte der sein, dass die Gäste eher in die hauseigene Bar zum Pizza essen gehen sollen, statt sich selbst zuversorgen.

Mein Gesamtfazit lautet daher: sehr empfehlenswert!

Damit endet der zweite Teil meiner Route vom Süden in den Norden. Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick in den Touralltag und das Outback gewinnen können.

Weiter geht es beim nächsten Mal mit Darwin, dem Litchfield und Kakdu Nationalpark. Ich verrate nur soviel: Ich war nicht allein unterwegs, hatte aber auch nicht an einer Tour teilgenommen.

Seid also gespannt, wie es weitergegangen ist.

Bis dahin genießt die Zeit und lasst es Euch gut gehen!

Ganz liebe Grüße aus Cairns in die Welt,
Euer Axelinho