Coral Coast near Korolevu - Fiji Islands, Foto: Axel Kolax

Coral Coast near Korolevu - Fiji Islands, Foto: Axel Kolax
Coral Coast near Korolevu - Fiji Islands, Foto: Axel Kolax

Samstag, 10. Mai 2014

In einer anderen Welt - mein Abenteuer Outback!

Hi meine Lieben,

nach meinem einwöchigen Aufenthalt in Darwin (Bericht folgt) bin ich vor fünf Tagen außerplanmäßig in Cairns gelandet. Die im Vergleich zu Cairns (AUD15-21) doppelt so hohen Übernachtungspreise in Darwin (AUD30-34) haben mich zu diesem Schritt bewogen.

Im Moment sieht es so aus, als würde ich die kommenden Wochen noch hier bleiben, bevor ich mich auf den Weg entlang der Ostküste begebe.

Acht Wochen und etwa 2.000 Kilometer liegen jetzt noch vor mir. Von Cairns nach Byron Bay und zurück nach Brisbane und die Zeit wird sicher nochmal alles andere als langweilig.

Die andere Welt

Zwei Wochen bin ich derzeit noch in Rückstand. Da ich jetzt aber wieder etwas länger an einem Ort mit Internetverfügbarkeit bin, bleibt genügend Zeit um chronologisch alles aufzuarbeiten.

Vom 21.04. - 28.04.2014 war ich das erste Mal länger als zwei Tage ohne Kontakt zum Meer.

Die durchgeführte 3-Tagestour, das Hostel, viele neue Bekanntschaften, aber auch viele auf der Straße lebende Aborigines machten das Abenteuer Outback zu einem echten Erlebnis.

Die Woche war insgesamt eine supertolle Erfahrung - vor allem in Sachen Teamarbeit!

Klimaumstellung von Süd nach Nord

Am Anfang stand eine Zugfahrt, die mich aus dem 23°C warm-gemäßigten Adelaide in das 27°C heiße und trockene Alice Springs führte. Für den Tag zunächst kein großer Unterschied, sah es ein paar Tage später schon ganz anders aus - Adelaide 15°C und Alice Springs 33°C!

Bei meiner Reiseplanung hatte ich versucht, nicht die heißesten Monate für meinen Besuch zu nutzen. Der australischen Herbst bot hierfür die besten Bedingungen. Nicht zu feucht und dennoch nicht zu heiß.

Das gilt übrigens für alle meine Reiseziele, was den Aufenthalt hier insgesamt doch schon sehr angenehm macht. Mit einer Ausnahme: Darwin. Dazu aber im nächsten Beitrag.

Mehr zum australischen Klima und eine eventuelle Reiseplanung (Feucht- / Trockensaison) findet ihr hier.

Der Weg ins Outback - Unterwegs mit "The Ghan"

The Ghan am Bahnhof in Adelaide, Foto: Axel Kolax
Für die 1.559 Kilometer brauchte der Zug über 24 Stunden.

Zwei Lokomotiven waren nötig, um den 924 Meter langen "The Ghan" zu transportieren - gigantisch!

Für ausreichend gefiltertes Wasser sorgte während der gesamten Fahrt ein Wasserspender, der im Waggon kostenlos zur Verfügung stand.


Wie im Indian Pacific - der Ghan ist die gleiche Baureihe nur mit anderer Beschriftung - waren die Waggons der Red- und der Gold-Klasse getrennt.

Die Ausstattung bestand wie im Indian Pacific aus Liegesitzen mit viel Beinfreiheit, zwei Toiletten, zwei Duschen und dem geliebten Bistrowagen mit den drei Steckdosen. Diesmal hatte ich so vorgesorgt, dass ich diesen für den einen Tag nicht nutzen musste.

Vom Einstieg in Adelaide und dem Ausstieg in Alice Springs klappte alles wunderbar. Den ersten Sonnenaufgang mitten im Outback sah ich mir vom Fenster aus an.

Rot schimmernde Erde und lichter Bewuchs begrüßten den kleinen Entdecker in der für mich bis dorthin völlig fremden - anderen Welt!

Heiß und trocken - Willkommen in Alice Springs

Ich verabschiedete mich am 20.04. um 12:30 Uhr vom blauen Himmel in Adelaide, um am Folgetag um 13:15 Uhr in Alice Springs bei erneut blauem Himmel einzutreffen.

Obwohl es eine Woche zuvor noch viel Niederschlag in der gesamten Region gegeben hatte, war mir in dieser Woche das Glück wieder holt. Kein Regen, ab und zu ein paar Wolken und Temperaturen von bis zu maximal 35°C - im Schatten!

Toddy's Backpackers in Alice Springs, Foto: Axel Kolax

Mein Hostel - Toddy's Backpackers - hatte einen kostenlosen Shuttle-Transfer zum Hostel eingerichtet. Abgeholt wurde ich mit ein paar im Zug mitgereister eine halbe Stunde nach der Ankunft. Etwa fünf Minuten dauerte die Fahrt mit dem Shuttle zum Hostel.

Das Gesamtpaket des Hostels umfasste die 3-Tages "The Rock Tour" (Wert: AUD330), zwei Übernachtungen vor und nach der Tour, den Nationalpark Eintritt von AUD25 und den normalerweise hinzuzumietenden Schlafsack für AUD20.

Kleiner Tipp:

Nicht wie meine Wenigkeit von dem Early Bird Special locken lassen. In den letzten drei Monaten gab es bei der Buchung für den selben Monat das gleiche Paket immer AUD5 günstiger!

Insgesamt habe ich für alles - inklusive dreier zusätzlicher Übernachtungen im Hostel - AUD425 bezahlt. Im Vergleich zu anderen Anbietern bin ich so dennoch sehr viel günstiger weggekommen.

Untergekommen bin ich in einem 6-Bettzimmer mit Ventilator. Das reichte, da die Temperaturen in der Nacht zwischen 15 und 18°C lagen und tagsüber der hosteleigene Pool für eine Erfrischung genügte.

Küche Toddy's Backpackers, Foto: Axel Kolax
Die Küche ist etwas klein geraten. Für die vier zur Verfügung stehenden Gaskocher fehlte zum Ende meines Aufenthaltes der Anzünder.

Für die Gäste - eigentlich nur wegen der Rock Tour nach Alice Springs kommend - gibt es getrennte Waschräume und im Männerbereich jeweils zwei Duschen und zwei Toiletten.


Zudem standen weitere Möglichkeiten in einem anderen Gebäude und am Pool zur Verfügung.

So ließ es sich über die fünf Tage sehr entspannt leben, auch wenn es in die Innenstadt etwa 20 bis 25 Minuten Fußweg waren und der Shuttle zurück zum Zug AUD5 kostet (Airport-Shuttle AUD15).

Vielleicht die beste Tour meines gesamten Trips

Die dreitägige "The Rock Tour" entführte mich vom 23.04.-25.04.2014 mit meiner Gruppe von diesmal 21 Personen weit weg von der Zivilisation.

Abendbrot kochen am Lagerfeuer, Foto: Axel Kolax
Überraschend schnell für mich, ergaben sich die ersten Kontakte, die sich in der Foglezeit weiter vertiefen sollten.

So waren in der Tour einige sehr interessante Teamübungen eingebaut.

Zusammen sammelten wir Feuerholz, beluden den Anhänger, wuschen ab, kochten, aßen und schliefen am Lagerfeuer.


Die Leute, die Tage und die Erlebnisse rundherum sind die Dinge, an die ich mich - trotz der großen Distanz - immer wieder gerne zurückerinnern werde.

Drei mehrstündige Wanderungen waren in dem Programm vorgesehen, die mir und den anderen Teilnehmern auch etwas über die kulturellen sowie entstehungsgeschichtlichen Hintergründe rund um den Kings Canyon, Kata Tjuta / Olgas und den Ayers Rock / Uluru verrieten.

Neben diesen großen Wanderungen waren aber auch immer mal wieder kleinere Stopps für einen Toilettengang oder zum Beine ausschütteln eingebaut.

Einziger kleiner Wehrmutstropfen an der Tour waren die fast immer anwesenden Fliegen! Ein Fliegennetz, was ich von einer Bekanntschaft aus Adelaide mit den Worten: "Du wirst es sicher mehr brauchen als ich." geschenkt bekommen habe, hat sich im nachhinein als absolut nützlich erwiesen. Hier nochmal ein Dankeschön dafür an dich, Philip!

Von Alice Springs zum Kings Canyon, Tag 1

Der erste Tag startete mit der Versammlung aller beim gemeinsamen Frühstück um 5:10 Uhr, welches auch im Hostel- / Tourpreis integriert war.

Insgesamt drei Gruppen zu 21 Personen versuchten sich auf engem Raum etwas von dem kontinentalen Buffet - bestehend aus Toastbrot, Marmelade, Margarine, Cornflakes, Milch, Tee und Kaffee - zu sichern.

Um 5:30 Uhr wurden die Gruppen eingeteilt und los ging es mit der mehrstündigen Fahrt hinein in die andere Welt.

Auf dem Parkplatz angekommen, wurden zunächst noch einmal alle Wasserflaschen aufgefüllt. Zur Sicherheit musste für die dreistündige Wanderung jeder drei Liter Wasser mitführen.

Die Sonne brennt - Kings Canyon, Foto: Axel Kolax
Anschließend ging es durch die beeindruckende Sandsteinlandschaft bis zum 120 Millionen Jahre alten Kings Canyon.

Wir  besichtigten die Nord, wie auch die Südwand, schritten an sogenannten Amphitheatern vorbei und standen sogar kurz im Garten von Eden - einer kleinen Oase in der von Sandstein geprägten Landschaft.


Zurück am Bus wurden erneut die Wasservorräte aufgefüllt und etwas erschnauft.

Da die Distanzen im Outback sehr groß sind und man von einem Ort zum Anderen sehr lange unterwegs ist, war es schon Nachmittag als wir den Kings Canyn verließen.

So war der nächste Halt auch schon der Letzte, bevor wir unser Lager aufschlugen. Mitten in der Wildnis hielten wir also an, um das Feuerholz für die nächsten beiden Abende zusammeln.

Innerhalb kurzer Zeit hatten wir genügend Holz (Stämme) gesammelt, um für beide Abende ausreichend Brenngut zur Verfügung zu haben - gerade noch rechtzeitig vor dem Eintritt der Dunkelheit.

Unser Nachtlager schlugen wir in Curtin Springs auf, welcher einem wilden Campingplatz auf einem fast freien Feld glich. Dort errichteten wir noch im dunkeln - nur mit Taschenlampen ausgerüstet - unser Buschcamp.

Ganz wichtig: Feuerholz abladen und als allererstes Feuer machen! Toiletten und Duschen waren an dem Abend Fehlanzeige - Buschcamp eben!

Unser Guide Nate bereitete unter Mithilfe der Gruppe anschließend unser Abendessen zu. Dazu nutzte er die noch glühenden Kohle vom Holz und wir waren als Gehilfen sehr gefragt. Es musste nämlich viel gerührt werden, um nichts anbrennen zulassen.

Neben einer Art Chili con Carne und Reis gab es sogar noch einen Känguruh-Schwanz zum Kosten! Ungewohnt im Geschmack und nicht recht zu beschreiben. Auf jeden Fall nicht mein Ding, aber kosten musste jeder wenigstens mal.

Nach dem Abwasch und zwei Gruselgeschichten unseres Guides nutzten wir die Abgeschiedenheit noch etwas, um den sternenklaren Himmel zu genießen.

Wer Lust hatte, konnte die Sterne rund um die Milchstraße zählen oder den Sternschnuppen hinterherschauen - traumhaft schön!

Geschlafen haben wir übrigens neben den Schlafsäcken in sogenannten Swags. Das sind quasi Ein-Mann-Zelte, die mit einer integrierten Matratze noch etwas mehr Komfort geboten haben.

Wunderschöne Landschaft rund um Kata Tjuta, Tag 2  

Ganz nach dem Motto: 'Der frühe Vogel fängt den Wurm.' hieß es für alle wieder um 5 Uhr aufstehen. Noch im dunkeln gab es Frühstück und gerade zum Sonnenaufgang verließen wir den Campingplatz, um die nächste Station anzusteuern - Kata Tjuta.

Als Endpunkt des Uluru - Kata Tjuta Nationalparks erreichten wir auch erst gegen kurz vor halb elf unser Ziel. Eine Karte zum Nationalpark findet ihr hier.

Eine geführte Tour durch das "Tal der Winde" ließ uns etwas in die Entstehungsgeschichte blicken - inklusive kleiner Vorführung durch die Gruppe.

Elefantenfelsen - Kata Tjuta / Olgas, Foto: Axel Kolax
Hinzu kamen noch einige Informationen zu den Vegetationsformen, die uns unser Guide auf dem Weg zum Elefantenfelsen näher brachte.

Anschließend wurden wir noch zum Karingana Aussichtspunkt gebracht, der einen fantastischen Ausblick durch die Felsenlandschaft hindurch eröffnete.



Danach wurden wir auf den restlichen Weg geschickt und sind selbstständig zwei weitere Stunden durch die atemberaubende Landschaft gewandert.

Wanderung durch den Kata Tjuta / Olgas Nationalpark, Foto: Axel Kolax

Nach dem anschließenden Mittagessen fuhren wir am Nachmittag weiter zum Kulturzentrum der Aborigines. Vor Ort Fotos zuschießen war nicht gestattet.

Dennoch fanden sich einige sehr schön aufgearbeitete Räume, die einige Geschichten rund um die Aborigines und die Landschaft erzählen. Mehr darüber erfahrt ihr hier.

Als gut gemeinter Rat empfehle ich jedem, der den Uluru besichtigen oder besteigen möchte - solange dies überhaupt noch möglich ist - einen Besuch in dem Kulturzentrum. Danach hat man nicht mehr allzuviel Lust, den Stein zu besteigen.

Als wir den Besuch beendeten war es schon fast 16 Uhr. Zeit, um sich in Richtung Aussichtspunkt und Uluru aufzumachen. Wir wollten ja schließlich rechtzeitig zum Sonnenuntergang dort sein.

Warten auf den Sonnenuntergang am Ayers Rock / Uluru, Foto: Axel Kolax

Den Abend verbrachten wir dann mit vielen anderen Busreisenden am Aussichtspunkt. Zum Sonnenuntergang und den wundervoll wechselnden Farben des Uluru gab es das von unserem Guide zubereitete Abendessen.

Die Nacht verbrachten wir dann auf einem Campingplatz in der Nähe. Dieser war mit Strom, Wasseranschluss, Duschen und Toiletten ausgestattet, so dass jeder der wollte, auch sauber wurde. Ich selbst nutzte das Campingleben nochmal voll aus und musste Zwecks fehlender passender Wechselsachen nochmal notgedrungen auf die Dusche verzichten.


Ayers Rock / Uluru - der weltgrößte Monolith, Tag 3

Der Tag begann zum Sonnenaufgang da, wo der letzte zum Sonnenuntergang endete - am Ayers Rock / Uluru. Dazu hieß es natürlich auch wieder zeitig aufzustehen.

Sonnenaufgang am Ayers Rock / Uluru mit GoPro, Foto: Axel Kolax
Da mir vorher bereits etwas frisch um die Nase wurde, bin ich schon eine halbe Stunde vor der eigentlichen Weckzeit - 5:30 Uhr - aufgestanden.

Pünktlich zum Sonnenaufgang trafen wir am Uluru ein. Der Ansturm auf den Parkplatz war in etwa genauso groß wie am Vortag.




Dennoch genossen wir neben der aufgehenden Sonne über dem weltgrößten Monolithen auch unser letztes gemeinsames Frühstück.   

Kurz vor halb acht machten wir uns direkt auf zum Uluru, um noch eine etwa dreistündige Wanderung durchzuführen.

Der "Uluru Climb" war an diesem Tag wegen zu starkem Wind gesperrt. Auch durch die am Tag zuvor im Kulturzentrum gehörten Geschichten rund um den "Riesen" hätte niemand an diesem Tag den Stein erklommen.

Einmal um den Ayers Rock / Uluru, Foto: Axel Kolax
Stattdessen führte uns der "Uluru Base Walk" einmal ganz herum und gab so jedem die Gelegenheit, diesen von allen Seiten zu begutachten.

10,6 Kilometer mussten auf ebener Fläche absolviert werden - durch die immer höher stehende Sonne auch so eine kleine Herausforderung.




So waren neben dem Mutijulu Wasserloch - in dem noch Wasser stand - und vielen Höhlenmalereien der Aborigines auch interessante Geschichten rund um den Berg zu erkunden.

Diese waren auf kleinen Tafeln niedergeschrieben und gaben so noch einen Einblick in die geschichtlichen beziehungsweise der kulturellen Bedeutung für die Aborigines.

Besuch auf der Kamelfarm

Zum Abschluss der Fahrt war ein letzter Halt an einer Kamelfarm eingeplant. Hier hatten alle die Gelegenheit für AUD7 auf Dromedaren zu reiten. Ja, auch die gehören zur Familie der Kamele.
 

Das gesamte Geld wäre in die Ausrüstung und die Projekte des ansässigen Arztes geflossen. Dennoch entschied ich mich dagegen und schrieb stattdessen noch eine Ansichtskarte an meinen lieben Briefmarken sammelnden Onkel.

Außerdem war noch etwas Zeit, sich die anderen Tiere auf der Farm anzuschauen. Neben den Dromedaren gab es nämlich auch ein Emu, ein Lama, einen kleinen Hund und ein paar kleine Kanguruhs zum Anschauen und Füttern.

Zurück in der Zivilisation - die Abschlussfeier

Letztes Abendessen in der "The Rock Bar", Foto: Axel Kolax
Die Stadt erreichten wir nach kurzer Fahrt gegen 17:30 Uhr. Gleich als erstes ging es zum Duschen. Gerochen habe ich mit Sicherheit nach drei Tagen im Outback bestimmt nicht mehr gut.

Gut gelaunt und mit frischen Sachen bekleidet waren wir zu 20 Uhr in die "Rock-Bar" bestellt.



Dort wurde die Tour noch einmal ausgewertet, das diesmal selbst zu zahlende Essen genossen und jede Menge Spaß miteinander gehabt.

Bis in den späten Abend tanzten wir noch zu Livemusik und Musik vom Computer. Als einer der letzten verließ ich mit meinen beiden "room mates" Melli und Vicky (zweite und dritte von vorn rechts) und dem einzigen Niederländer in der Gruppe (der junge Mann im Vordergrund) die Bar.

Der Abend war lang und es wurde viel getrunken. Außer mir natürlich. So blieb nur noch, alle sicher ins Hostel zu begleiten und das erlebte im Schlaf etwas zu verarbeiten.

Nicht sehr groß, nicht viel zu sehen und sehr viel Elend - Alice Springs

Für die Erkundung hatte ich nun noch zwei volle Tage Zeit. Von den MacDonnall Ranges umschlossen liegt die Stadt in mitten einer weiten Sandwüste.

Sonnenuntergang über Alice Springs, Foto: Axel Kolax
Mit etwas mehr als 25.000 Einwohnern ist die Stadt eher klein. Ein kompakter Kern ist das Herzstück der Stadt, welcher sehr gut vom Anzac Hill betrachtet werden kann.

Von dort aus ist auch der Sonnenuntergang über der Stadt am Besten zusehen. Dazu werden übrigens jeden Abend Stühle aufgestellt, um dem Besucherandrang auch noch etwas Komfort zu bieten.

Vor allem für geschichtsinteressierte hat die Stadt einiges zu bieten. So kann man sich im Araluen Cultural Precinct und in der mit bunten Kunstwerken ausstaffierten Todd Mall über die ersten Bewohner der Region - den Western Arrernte Aborigines - informieren.

Des Weiteren lassen sich die Traditionen der Aborigines, die umgebende Landschaft und die Pioniergeschichte entdecken.

Den ersten Morgen nach der Feier nutzte ich, um mir dazu das Telegraph Station Historical Reserve anzusehen. Da das Gebiet etwa fünf Kilometer außerhalb der Stadt liegt, machte ich kurzerhand meinen ersten Morgenlauf nach meiner Arbeit in Neuseeland im Februar daraus.

Auf meinem Weg zurück nach ich noch Felsenkänguruhs umherhüpfen und kam erschöpft nach knapp 1,5 Stunden und einem kleinen Fußmarsch am Ende zurück am Hostel an.

Nach kurzer Verschnaufpause drehte ich noch eine kleine Runde zum Royal Flying Doctor Service und die School of Air. Ein Blick auf das Gebäude von außen genügte mir, da wir schon etwas darüber auf unserer Tour erzählt bekommen haben. Wer sich allerdings dafür interessiert, wie die Pioniere die moderne Stadt geformt haben, ist hier genau richtig.

Vielmehr hat die Stadt ansich auch schon gar nicht mehr zu bieten.

Eines möchte ich aber noch mit auf den Weg geben. Im Lonely Planet wird davon abgeraten, nach Sonnenuntergang noch allein in die Stadt zugehen. Im Selbstversuch ist mir aber nichts besonderes aufgefallen.

Leider sind aber sehr viele auf der Straße lebende Aborigines auszumachen, welche manchmal ein bedrückendes Gefühl auslösen können. Denkt aber immer daran, dass es auch nur Menschen sind.

Gewaltbereit sind mir nur einmal ein paar jüngere Aborigines aufgefallen, die sich allerdings gegenseitig und alkoholisiert angegangen haben.

Eine Karte zur Stadt findet ihr hier.


Viele Steine, viel Sand und nur wenig grün

Den letzten Tag in Alice Springs hatte ich noch jede Menge Zeit, da der Zug nach Darwin erst am Abend um 18 Uhr fahren sollte.


Ich  nutzte die Zeit, um zum einen noch meine Einkäufe für die Nachtfahrt zu machen und zum anderen, um mir auch noch den Botanischen Garten von Alice Springs anzusehen.

'Olive Pink' Botanischer Garten - Alice Springs, Foto: Axel Kolax
Nachdem ich schon so viele prächtige Gärten in Neuseeland und Australien gesehen hatte, war dieser quasi das Abbild der umgebenden Landschaft - karg - mit viel Sand und Steinen.

Die Bäume ließen ihre Blätter zum großen Teil hängen, einige Planzen waren so trocken, als hätten sie seit einigen Wochen kein Wasser mehr gesehen.

Insgesamt macht das Ganze keinen schön gepflegten Eindruck, was aber vor allem auch dem Klima geschuldet ist.

So bin ich dann noch auf den angrenzenden kleinen Berg gestiegen, um die Aussicht über die Stadt nochmal aus einer anderen Perspektive zu genießen.

Alice Springs - Aussicht vom Berg im Botanischen Garten, Foto: Axel Kolax


Fazit zum Aufenthalt im Outback

An manchen Tagen fällt es mir sehr leicht, ein Fazit zu formulieren. Denn die vielen netten Bekanntschaften und tollen Erlebnisse überwogen die kleinen negativen Einschnitte eindeutig.

Es sind solche Erlebnisse, wie die Übernachtungen unter dem Sternenhimmel, die beeindruckenden Landschaften und die vielen neuen Bekanntschaften - die mir immer wieder vor Augen führen, warum ich den Schritt gewagt habe.

Die Tour an sich war planerisch und organisatorisch wohl das Beste, was ich während meines gesamten Trips erleben durfte.

Alice Springs ist zwar relativ klein, ist mit zwei Supermärkten - Coles und Woolworth - sowie der Fußgängerpassage - Todd Mall - versorgungstechnisch gut ausgestattet.

Auch wenn es nicht allzuviel zu entdecken gibt, hat die Stadt in der Umgebung noch einiges mehr zu bieten. So zum Beispiel den Desert Hill Park (etwa 20 Kilometer entfernt) und einige Radstrecken rund um die alte Telegraphenstation.

Alles konnte und wollte ich hier nicht aufführen. Wer sich allerdings noch etwas über die Herkunft des Namens und die Geschichte der Stadt erfahren möchte, kann sich hier informieren.

Mit dem Hostel war ich insgesamt sehr zufrieden. Freundliches Personal, ein ausreichend großes Zimmer und genügend Freiraum sind neben dem Pool und freiem W-Lan im Rezeptionsbereich genügend Vorzüge, um die kleine Küche auszugleichen.

Der Hintergrund dafür dürfte der sein, dass die Gäste eher in die hauseigene Bar zum Pizza essen gehen sollen, statt sich selbst zuversorgen.

Mein Gesamtfazit lautet daher: sehr empfehlenswert!

Damit endet der zweite Teil meiner Route vom Süden in den Norden. Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick in den Touralltag und das Outback gewinnen können.

Weiter geht es beim nächsten Mal mit Darwin, dem Litchfield und Kakdu Nationalpark. Ich verrate nur soviel: Ich war nicht allein unterwegs, hatte aber auch nicht an einer Tour teilgenommen.

Seid also gespannt, wie es weitergegangen ist.

Bis dahin genießt die Zeit und lasst es Euch gut gehen!

Ganz liebe Grüße aus Cairns in die Welt,
Euer Axelinho

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