Coral Coast near Korolevu - Fiji Islands, Foto: Axel Kolax

Coral Coast near Korolevu - Fiji Islands, Foto: Axel Kolax
Coral Coast near Korolevu - Fiji Islands, Foto: Axel Kolax

Sonntag, 29. Dezember 2013

sun & rain.



Hi ihr Lieben,

das Jahr 2013 neigt sich dem Ende entgegen. Zum Jahresanfang hätte ich mir nicht zu träumen gewagt, für einen längeren Zeitraum ins Ausland zu gehen – und dann auch noch so weit weg. Jetzt sitze ich etwa 18.000 Kilometer weit von Deutschland entfernt am anderen Ende der Welt und schreibe fleißig meine Erlebnisse für Euch auf - wie sich die Zeiten ändern.

Ich hoffe, ihr habt den Weihnachtsbraten sowie alle anderen Leckereien vom Weihnachtsfest langsam verdaut und seid genauso gespannt auf das Jahr 2014 wie ich.

Nach acht Wochen in Neuseeland liegen jetzt schon mehr Erlebnisse hinter mir, um mehrere Tagesgespräche mit Euch führen zu können. In den letzten Tagen blieb trotz vielen Wanderungen und erlebnisreichen Momenten viel Zeit, um auch mal über ein paar kleine Änderungen nachzudenken - denn es regnete teilweise ununterbrochen und ich hatte kein kostenfreies Internet zur Verfügung.

Nach so vielen Wetterumschwüngen stellte sich auch nach der Ankunft in Auckland keine Besserung ein, so dass der Post für die Woche nur einen Namen tragen konnte: sun & rain.

Die achte Woche meines Trips, 22.12.2013 bis 29.12.2013:
Auckland - Rotorua - Matamata (Hobbiton) - Gisborne - Auckland

Am vergangenen Sonntag schrieb ich Euch bereits aus Rotorua. Da mein vorher gewähltes Busunternehmen (Straybus) keine Direktverbindungen zu den Orten anbietet, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen - eine schwierige Aufgabe, da so kurzfristig bereits viele Verbindungen über Weihnachten hinweg restlos vergriffen waren. Nach langer Suche konnte ich mir doch noch eine passende und vor allem recht günstige Alternative zusammenstellen. Dazu musste ich aber bei verschiedenen Busunternehmen buchen und beide Male zusätzlich eine Buchungsgebühr entrichten. Im Nachhinein aber eine sehr gute Entscheidung, da ich so meinen Routenplan für die Nordinsel komplettieren konnte und nun alles gesehen habe - beziehungsweise noch sehen werde - was ich sehen wollte.

Mit dem Nakedbus von Auckland nach Rotorua, 22.12.2013

Nakedbus nach Rotorua, Foto: Axel Kolax
Im Regen von Auckland startete mein NakedBus - der wohl günstigste Anbieter von Busreisen in Neuseeland, auf den der lustige Name wohl hindeuten soll - um 07:30 Uhr in Richtung Rotorua. Für $NZ26,99 hieß es in den Ledersitzen Platz nehmen und 'anschnallen'. Bei Missachten werden bei Polizeikontrollen wohl sonst $NZ150 fällig.



Inklusive zweier Zwischenstops dauerte die Fahrt etwa 3 Stunden und 45 Minuten. Die Fahrt konnte ich dank sehr ruhiger Straßenlage und angenehmer Atmorphäre entspannt genießen und kam frisch am Zielort an.

Standtrundgang Rotorua, Foto: Axel Kolax
In Rotorua angekommen schlug mir aber gleich wieder der Geruch nach faulen Eiern entgegen. Rauchende Schlote, blubbernde Matschlöcher und eben dieser üble Geruch erinnernten doch wieder sehr an die Zeit auf Island 2008. Neben dem Geruch warteten aber auch die Sonne und 27°C auf mich, um sich den Nachmittag noch etwas in der Stadt umzusehen und den Abend zu nutzen, um auf der Terasse den letzten Blogpost fertig zustellen.

Rund um Rotorua

Warum ich Rotorua noch ein zweites Mal besuchte, will ich dennoch kurz erwähnen. Rotorua ist ein Teil des vulkanischen Feldes von Taupo. Die Stadt liegt inmitten einer einzigartigen geothermalen Landschaft, die von einer grandiosen Seen-, Fluss- und Waldlandschaft umgeben ist. Sie bietet eigentlich für jeden Geschmack etwas. Ob wandern, baden, Moutainbike fahren, Adventureaktivitäten wie Rafting, Zorbing oder Jetboating kann man so gut wie alles machen. Entscheidend ist dabei, was man bereit ist auch zu bezahlen.

Ich entschied mich für die drei Tage für ein kostenloses Programm, dass hauptsächlich aus wandern bestand. Zudem stand mit dem Ausflug an eines der Moviesets von "Der Herr der Ringe" und "Der Hobbit" ja an einem Tag bereits ein Höhepunkt auf meinem Programm.

Movie Set-Tour nach Hobbiton, 23.12.2013
 
Gebucht hatte ich diese Tour bereits mit meiner Fahrkarte nach Rotorua über Nakedbus. Das Angebot hatte ich nur durch Zufall entdeckt und aufgrund der doch recht hohen Buchungsgebühr von $NZ4,99 für jede Buchung über das Portal einfach hinzugebucht. Das ich damit auch noch $NZ12 mehr spare, als bei der Buchung über die Tourist-Information in Rotorua, habe ich auch erst im nachhinein erfahren - ist also ein kleiner Geheimtipp von mir für alle Interessenten ($NZ98 zu $NZ110). Der Preis beinhaltet die gleiche Tour!

Der Regen hatte mich mittlerweile eingeholt und so startete der Ausflug um 8:30 Uhr an der Tourist-Information in Rotorua etwas betrübt. Aber als wir nach zirka einer Stunde Fahrzeit eine Schotterpiste entlang zum Filmset fuhren, um die kleinen, in Hügeln eingebauten Häuschen zu erreichen, schaute auch die Sonne wieder vor den Wolken hervor. So ist das hier in Neuseeland. Viele Einwohner sagen, es gebe die vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag. Teilweise haben sie da sehr recht - es fehlt eben nur noch der Schnee!

Die etwa 1,5-stündige Tour führte uns hinter die Kulissen des Filmsets und unser Guide Lyn vermittelte uns dabei die ein oder andere nette Anekdote.

Filmset von Hobbiton (Matamata), Foto: Axel Kolax
Hier ein paar Auszüge aus der Führung:

1. Für die Darstellung der unterschiedlichen Größenverhältnisse zwischen Hobbits und den größeren Darstellern gibt es unterschiedlich große Türen an den Häuschen.
2. Das Innenleben der Häuser ist nicht wie im Film ausgebaut! Die Sequenzen dafür wurden in Wellington im Studio gedreht. Drinnen sind lediglich Holzverkleidungen und Stützbalken zu besichtigen, die das Haus im Hügel verankern.
3. Einzelne Filmsequenzen wurden von Peter Jackson extra so geschnitten, dass Hobbiton größer wirkt, als es der Aufbau des Filmsets eigentlich vermuten lässt.
4. Im Buch ist die Rede von Pflaumenbäumen, auf dem Gelände stehen aber hauptsächlich Apfelbäume. Jackson ließ also an die kahlen Bäume Pflaumenattrappen hängen, um diese möglichst authentisch aussehen zulassen.
5. Der Baum auf Bilbo Beutlins Haus (links oben im Bild) ist nicht echt, sondern wurde von der Crew nachgebildet, um ihn möglichst nah am Buch zuhalten.

Die Tour endete gegen 11:00 Uhr mit einem Freigetränk in dem einzigen ausgebauten Haus auf dem Gelände - dem "Green Dragon". Um 11:45 Uhr ging es zurück nach Rotorua, wo der Himmel schon wolkenbehangen auf die Gruppe wartete.

Ich ließ den Nachmittag ruhig bei einem Spaziergang durch den Kuirau Park ausklingen, in dem es einige der geothermalen Aktivitäten zu entdecken gab. Neben blubbernden Matschlöchern, qualmenden Fumarolen waren das vor allem die vielen farben leuchtenden Sinterterrassen. So erklärt sich dann auch der Geruch, der sich vor allem bei Regen über die Stadt hinwegbewegt. Absperrungen und Hinweisschilder halten dabei zu Neugierige von den Gefahrenstellen fern, so dass eine Besichtigung durchaus lohnenswert ist.


Heiligabend, 24.12.2013   

Redwoods Besucherzentrum, Foto: Axel Kolax
Der heilige Abend war dann auch eher sehr ruhig und einsam. Eine Erfahrung, die ich nicht nochmal haben muss. Dafür war der Tag aber umso interessanter. Zu einer Wanderung durch die Redwoods am Rande der Stadt hatte ich mich vorher verabredet.






Um 13:50 Uhr fuhr uns einer der Stadtbusse - die um die Weihnachts- und Neujahrszeit kostenlos zu benutzen sind - bis fast vor die Eingangstür des Besucherzentrums der Redwoods.  

Mit meiner Verabredung - nochmal schönen Dank für den Nachmittag Jenni, hat Spaß gemacht - wählten wir uns einen Weg, der in 2,5 Stunden zu bewältigen war und uns nicht alles abverlangt hat. Neben drei Wanderstrecken mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen gibt es auch eine Vielzahl von Mountainbike-Routen, die durch den Wald führen.

Über die Vielzahl der Adventure-Aktivitäten könnt ihr Euch hier bei Interesse weiter informieren. Da ich auf der Südinsel auch noch ein paar Dinge geplant habe und auch in Australien noch einiges anstehen wird, verzichtete ich in Rotorua auf weitere kostenpflichtige Aktivitäten. Zwei Ausflugsziele seien aber noch angeführt, um Euch nichts vorzuenthalten: Zum einen ist das eine Tour in das Waimangu Volcanic Valley - das weltweit jüngste geothermale System (Preise und Buchungsmöglichkeit einiger Touren findet ihr hier). Zum zweiten ist das ein Ausflug in den Höhlen- und Thermalpark Orakei Korako. Mein Lonely Planet sagt, dass wäre das beste Thermalgebiet in Neuseeland. Die Besichtigung ist etwas günstiger als die in Waimangu. Dafür ist das Gebiet aber auch etwas kleiner.

Ausläufer des Lake Rotorua, Foto: Axel Kolax

Für mich stand dann am Abend noch eine Wanderung entlang des Lake Rotorua an, wo ich nochmal den intensiven Geruch wahrnehmen musste. Kleiner Tipp am Rande, bevor sich jemand auf den Weg macht: Bitte vorher nicht allzu viel essen. Das könnte beim Gang entlang des Sees deutlich zu spüren sein.

Um am nächsten Tag fit für die nächste Busfahrt zu sein, ging es anschließend gleich ins Bett.

Die Fahrt mit dem Intercity-Bus von Rotorua nach Gisborne -
Fahrdauer: 4,5 Stunden, Fahrpreis: $NZ30

Den Vormittag nutzte ich für das erste Wiedersehen mit der Familie. Über Skype gab es Grüße zum Weihnachtsabend und ein paar Gründe, warum man jetzt doch lieber hätte zu Hause sein sollen. Das Essen sah schon ziemlich verlockend aus - Mama!!

Weiter ging es mit einem ausgiebigen Frühstück. Glück hatte ich diesmal mit meinem YHA-Hostel beziehungsweise dem Personal, dass es mir ermöglichte, anschließend den verregneten Vormittag noch in der Küche zu verbringen. Normalerweise hätte ich um 10 Uhr auschecken müssen und die Räumlichkeiten nicht mehr nutzen dürfen. Nur gut, dass Weihnachten war!

So konnte ich noch einige Planungen vorantreiben und vergangenes aufarbeiten.

Intercity-Bus vor Tourist-Information in Rotorua, Foto: Axel Kolax
Die Busfahrt begann um 14:10 Uhr und endete für mich nach bereits etwas früher als erwartet um 18:30 Uhr in Gisborne - der östlichsten Stadt der Welt.

Die Buchungsgebühr am Intercity-Bus-Schalter am Terminal in Auckland lag bei $NZ3 (Internet: $NZ3,99).

Alles in allem war es eine recht angenehme Fahrt, die vor allem an dem nicht ausgebuchten Bus lag. Fast jeder hatte einen Doppelksitz für sich alleine und das hieß: Beine ausstrecken! Welcher Luxus das war, musste ich leidvoll auf der fast doppelt so langen Rücktour nach Auckland erfahren.

Gisborne, 25.12.2013 bis 29.12.2013 - 
Ziel: Einmal in der östlichsten Stadt der Welt den Sonnenaufgang miterleben

Von der Touristinformation bis zum YHA-Hostel waren es etwa 20 Minuten Fußmarsch, die sich mit dem ganzen Gepäck wie eine halbe Ewigkeit angefühlt haben. Am Abend habe ich nach dem Essen auch nur noch gefaulenzt.

Gisborne hat mich in den nächsten Tagen aber immer mehr an meine Heimatstadt Frankfurt (Oder) erinnert. Beide liegen etwas abgelegen im ländlichen Raum an der Ostgrenze ihres Landes. Die Städte liegen beide an Flüssen. Gisborne sogar am kürzesten in Neuseeland. Die Einwohnerzahl ist mit etwa 60.000 Einwohnern vergleichbar. In den Ferien (hier sind gerade Sommerferien) wie ausgestorben, mit einem Sommerfestival und einem Beachfestival ausgestattet - Rhythm and Vines | Helene Beach Festival. Nicht zuletzt steht auch in beiden Städten die Frage danach, was man hier machen kann, an erster Stelle. Hier gibt es mehr zu Gisborne. Für Frankfurt könnte ich mir einen ähnlichen Aufbau vorstellen, um besser navigieren zu können. Da es mit etwas mehr Aufwand auch sehr schöne Flecken zu entdecken gibt, wäre es für den Tourismus schade, wenn die Besucher nach einem Tag schon wieder abreisen, wie es viele gemacht haben, die ich getroffen habe. 

Ich könnte mir durchaus für die Zukunft der beiden Städte eine Partnerschaft vorstellen, aber das werde ich dann nochmal vorschlagen, wenn ich zurück nach Deutschland komme. Einen Austausch halte ich für durchaus interessant.

Der zweite Weihnachtsfeiertag, 26.12.2013 -
Wanderungen rund um die Stadt: Botanischer Garten und Whatupoko-Park

Botanischer Garten - Gisborne, Foto: Axel Kolax

Nachdem es am morgen noch bedeckt war und ich somit etwas länger schlafen konnte, ging es am Vormittag noch entlang des städtischen Strandes - dem Waikanae Beach. Die Runde dehnte ich anschließend aus und zog zum Botanischen Garten weiter. Dieser wurde auf den Sandbänken des Flusses Taruheru auf insgesamt 4ha angelegt. Verschiedene Bäume und Sträucher, Rosen- und Kaktusgärten sowie ein Spielplatz, ein kleiner Teich und ein großer Vogelkäfig machen das Gelände zu einem durchaus ansehnlichen Ensemble und zu einer kleinen Ruheoase.

Bernie Vette Lookout - Gisborne, Foto: Axel Kolax
Gleich danach ging es weiter zum Whatupoko Park im Nord-Osten der Stadt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Wetter an diesem Tag ausnutzen zu müssen - zu Recht! Die quer durch den Park verlaufende Mountainbike-Strecke führte mich bis an die Spitze eines Berges, von wo aus ich eine fantastische Aussicht auf die Stadt genießen konnte.



Die Sonne hatte sich an dem Tag zum Glück mal wieder etwas länger blicken lassen.

27.12.2013, Erster Versuch Wainui Beach und Titirangi Reserve

Der Tag begann, wie soll es auch anders sein, wenn man sich was vorgenommen hat - mit Regen. Nachdem ich mich aber schon auf den Wainui Beach eingestimmt hatte, wollte ich zumindest einen Blick drauf werfen und begab mich nach dem Aufstehen direkt dorthin. Etwa eine Stunde brauchte ich für die 7 Kilometer lange Strecke. Der Weg führte leider direkt an der Hauptstraße beziehungsweise auch in Teilen auf dem Randstreifen entlang. Der Weg lohnt sich aufgrund des wunderschönen Strandes, wenn man nicht so oder so schon mit dem Auto unterwegs ist. Damit ist es natürlich bequemer.
Ausblick vom Kaiti Hill im Titirangi Reserve auf Gisborne, Foto: Axel Kolax

Nach der Erkundung ging es zum Mittag zurück ins Hostel, um danach noch das Titirangi Reserve in Angriff zu nehmen. Der nächste Schauer war da bereits im Anmarsch, so dass ich mit Regenjacke ausgestattet den rund 3-stündigen Walk einmal hindurch marschierte und anschließend noch die im östlichen Teil befindlichen Parks mit ablief.


Am Ende des Tages waren die Beine dann so schwer, dass ich mich einfach nur noch ins Bett fallen ließ - das aber mit gestelltem Wecker! 

28.12.2013, Wainui Beach, - Ziel erreicht

Nach einer sehr kurzen Nacht, nach der ich bereits um 4 Uhr morgens aufstand, ging es dann endlich bei klarem Himmel in Richtung Wainui Beach. Teilweise dämmerte es schon, so dass ich aus dem Walk kurzerhand einen kleinen Lauf gemacht habe. Mir war der Blick einfach zu wichtig, um etwas davon zu verpassen.

Sonnenaufgang am Wainui Beach - Gisborne, Foto: Axel Kolax
Am Wainui Beach angekommen, war keine Menschenseele zu sehen. Bis nach einer halben Stunde dann doch noch zwei Surfer und die ersten aus ihren Häusern auftauchten, war ich quasi allein am Meer.

Innerhalb von wenigen Minuten eröffnete sich dann der Blick, den ich mir erhofft hatte, zu sehen. Das war es, was ich mir von dem Ausflug nach Gisborne versprochen hatte - Ziel erreicht!

Den Nachmittag verschlief ich halb, die andere Hälfte nutzte ich noch zu einem letzten Gang am innerstädtischen Strand entlang, bevor das Wetter auch schon wieder schlechter wurde.

Fahrt mit dem Intercity-Bus von Gisborne nach Auckland, 29.12.2013
Fahrdauer: 9h 30min, Fahrpreis: $NZ49
Rotorua auf der Rückfahrt von Gisborne nach Auckland, Foto: Axel Kolax
Die Rückfahrt führte über Opotiki, Whakatane, Rotorua, Hamilton und Auckland - Manukau zurück nach Auckland in die City. Das Wetter war, wie in der gesamten letzten Woche, sehr wechselhaft.

In Gisborne starteten wir zunächst mit Regen, der bis nach Rotorua eher noch schlimmer wurde (siehe Foto). Dort standen Teile der Stadt sogar unter Wasser.


Nur wenige Stunden später hielten wir in Hamilton bei strahlendem Sonnenschein an und kamen am Ende glücklicherweise kurz vor dem nächsten Schauer in Auckland an.

Die Fahrt war komplett ausgebucht und ich musste mich schon sehr in die Sitzreihe reinzwängen. Mein Rücken hatte sich dann für jede Pause bedankt, die er bekommen konnte. Am Ende der Fahrt war ich froh, dass ich aussteigen konnte. Eine so lange Tour mit dem Bus wird es für mich - zumindest in Neuseeland - nicht mehr geben.
 
Ein ganzer Tag im Bus, nach einer fantastischen Woche mit täglichen Wanderungen, ständig wechselndem Wetter und einer kurzen Nacht am Vortag, haben dann auch bei mir ihre Spuren hinterlassen. Den Abend verbrachte ich nur noch mit dem Lesen der E-Mails der letzten Tage und versuchte wenigstens noch etwas aus der Welt in Erfahrung zu bringen und den neuen Post auf den heutigen Montagzu verschieben.

Zum Abschluss gibt es ab heute ein anderes Ende des Postes. Da sich der Ausblick doch immer wieder ändert, werde ich zukünftig mit Rückblicken und Zusammenfassungen von positiven wie negativen Erlebnissen der vergangenen Woche arbeiten.   

Positive Erlebnisse

Neben den sehr netten und hilfsbereiten Hostelangestellten in Rotorua muss ich natürlich ganz klar meine Ausflüge zum botanischen Garten, auf  Sonnenaufgang in Gisborne zu den positiven Erlebnissen hinzuzählen. Auch alles geschafft zu haben, was ich mir für die sieben Tage vorgenommen hatte, freut mich sehr!

Negative Erlebnisse

Nachdem in Auckland schon ein halbes Toastbrot den Weg in einen anderen Magen gefunden hat, obwohl es eindeutig beschriftet gewesen war und ich leidvoll den Verlust meiner Nagelschere und Pinzette (jeweils durch $NZ2 Billiggeräte ersetzt) beklagen musste, traf es diesmal mein Duschbad. Immerhin noch mit 400 ml gefüllt, ließ ich es in der Kabine stehen. Am nächsten Tag war es dann weg. Vor Langfingern ist man auch in Neuseeland nicht geschützt. Ich bin aber froh, dass es bis jetzt nur ersetzbare Sachen waren und nicht meine unersetzbaren Materialien oder Geräte.

Kritik am Hostel in Gisborne

Das YHA-Gisborne liegt etwas weit ab vom Geschehen. Zudem gab es bei der Ankunft auch gleich zwei böse Überraschungen für mich:

1. Der Betreiber hatte mich am Telefon falsch verstanden und buchte mich anstatt für vier, nur für drei Nächte ein.

2. Für mich gab es hier kein kostenloses Wi-Fi. $NZ5 für 24 Stunden W-Lan fand ich dann einfach nur noch unverschämt, wenn ich doch schon Mitglied beim Verband bin!

Wenigstens fand sich noch ein Bett für mich zum selben Preis - jedoch nicht im selben Zimmer. So verbrachte ich die ersten drei Nächte recht ruhig im sechs-Bettzimmer und wollte am dritten Tag wie besprochen wechseln. Doch schon stand der Betreiber in der Tür und sagte mir, er hätte es so geregelt, dass ich doch noch die Nacht im selben Zimmer bleiben kann - denkste! 
 
Gerade als ich schlafen gehen wollte, ging die Tür auf und mir wurde doch noch mitgeteilt, dass ich aus dem Zimmer raus müsse. Einmal die Treppen rauf ins rappelvolle 10-Bettzimmer, in dem noch allerhand Bewegung herrschte. Eigentlich wollte ich noch etwas Schlaf vom Tage aufholen, der schon um 4 Uhr früh begann und die Rückfahrt nach Auckland auch schon um 7:55 Uhr startete. Das konnte ich dort allerdings vergessen. 
 
Küche YHA-Gisborne, Foto: Axel Kolax
Daneben gehörten doch der vergleichsweise hohe Preis von $NZ24,30 für die Übernachtungen im 6- wie auch im 10-Bettzimmer, die doch sehr in die Tage gekommenen sanitären Einrichtungen als auch die sehr kleine Küche für die vielen Gäste zu den weiteren Kritikpunkten, die mich dieses Mal ein "nicht empfehlenswert" aussprechen lassen. Für die Ausstattung hätten es durchaus um die $NZ2 weniger pro Nacht sein können. 

Ihr seht, die Woche war wieder voll mit wundervollen als auch mit weniger schönen Erlebnissen - aber so soll es ja auch sein. Das Leben verläuft eben nicht nur geradlinig. Vor allem das Wetter hatte mir mehr zu schaffen gemacht, so dass für mich der heutige Postname nur einen Namen tragen konnte: "sun & rain"!

Jetzt bleibt mir nur noch, Euch allen einen fantastischen Jahreswechsel sowie ein wunderschönes und gesundes Jahr 2014 zu wünschen!

Ich hoffe, dass ihr mich auch im neuen Jahr auf meinem Trip begleitet und meine Erlebnisse sowie Eindrücke vom anderen Ende der Welt aus weiter verfolgt.

Vielen Dank bis hierhin und bis zur nächsten Woche,
Euer Axelinho

Sonntag, 22. Dezember 2013

follow your own way.



Hallo in die Welt,

wieder ist eine Woche verflogen. Obwohl ich weniger erlebt habe, gibt es hier viele kleine Dinge, die mein Leben am anderen Ende der Welt lebenswert machen und mich Weihnachten fast völlig vergessen lassen. Im Moment sitze ich auf der Terrasse meines Hostels und kann bequem in kurzen Sachen meine Gedanken am vierten Advent zusammenfassen. 

Heute wird es die gesamte Geschichte zum Roadtrip unter der Woche geben. Des Weiteren sind meine Planungen für die Nordinsel seit gestern abgeschlossen. Nachdem ich mit drei Arbeitgebern telefoniert hatte und mir alle vor Weihnachten keine Stelle mehr anbieten konnten, entschloss ich mich kurzerhand die Jobsuche für die Nordinsel abzubrechen. Ich konzentriere mich jetzt auf die letzten noch offenen Orte auf der Nordinsel, um wenigstens ein Ziel zu erreichen - möglichst alles gesehen zu haben, was für mich sehenswert ist. 

Die Arbeitssuche ist damit aber nicht ganz beendet. Bereits gestern habe ich mich für eine Stelle auf der Südinsel auf einem Weinberg beworben. Da es immer abhängig von der Saison ist, ob man eine Chance bekommt, wollte ich mich zumindest erstmal vor anmelden. Montag werde ich da auch telefonisch nochmal aktiv.

Sicher fragt ihr Euch, wie ich das alles finanziere und warum ich solange mit dem arbeiten warte. Dazu wird es allerdings erst am Ende meines Trips einen eigenen Post geben, der Euch über alle Kosten, Gründe und Hintergründe für meine getroffenen Entscheidungen informiert. Da ich mir vorher bereits Gedanken gemacht hatte, ist auch ein finanzieller Puffer zur Überbrückung eingeplant gewesen, wo ich derzeit auch noch im "Soll" liege.

Ich hoffe, so lässt sich jetzt auch der heutige Titel besser verstehen - "Follow your own way." = "Folge deinem eigenen Weg.".

Mein Roadtrip von Wellington nach Auckland

Zwischen Napier und Taupo, Foto: Axel Kolax (Selbstauslöser)

Was für manchen vielleicht wie Urlaub am anderen Ende der Welt aussieht, ist für mich tagtäglich ein hartes Stück Arbeit. Nicht, dass ich auch sehr viele ruhige und schöne Momente verlebe - aber ich muss wirklich fast jeden Tag neu planen.






Neben der Unterkunft befinde ich mich fast täglich auf der Suche nach günstigen Angeboten für den nächsten Trip, einem passenden Jobangebot (Dauer, Beginn) oder, wie in der vergangenen Woche einer Möglichkeit, um von Wellington noch vor dem 23. Dezember zurück nach Auckland zu kommen.

Warum?

Meine Organisation -WorknHoliday- ging in die wohlverdiente Weihnachtspause und wird erst am 06.01.2014 die Pforten wieder öffnen. Da ich aber noch ein paar Dinge für die nächsten Wochen abstimmen und gleichzeitig noch etwas anderes sehen wollte, entschied ich mich gegen den Straybus und für den Trip mit dem Auto. Der Straybus wäre der für mich Einzige kostenlose Weg gewesen, direkt von Wellington nach Auckland zu gelangen.

Meine Suche begann im Internet auf der Plattform transfercar.co.nz. Hier werden kostenlos Autos angeboten, die von einem Ort in ihren Ursprungsort transferiert werden sollen. Auf der Plattform angemeldet kann man sich je nach Verfügbarkeit für verschiedene Standorte Autos anzeigen lassen. Wenn man etwas passendes gefunden hat, bewirbt man sich formal auf das einem zusagende Auto. Wenn dem Inserenten Uhrzeit und Profil zusagen, bekommt man den Zuschlag. Wenn nicht, handelt man sich auch mal Absagen ein. Ich hatte zunächst vor, die Fahrt am Montag anzutreten. Der Anbieter lehnte mich allerdings ab. Beim zweiten hatte ich dann mehr Glück und es konnte am Mittwoch losgehen. Leider gibt es immer auch einen kleinen Haken bei der Sache. Manche Anbieter liegen etwas außerhalb der Stadt. So musste ich mir zuzüglich der Routen auch noch einen Bus suchen, der mich in Richtung des Flughafens von Wellington sowie vom Flughafen in Auckland in die City transferiert.

Die Kosten beliefen sich in Wellington auf $NZ3,50 und in Auckland auf $NZ5,60. Hinzu kamen $NZ30 für den Tank. Ich hatte sicherheitshalber noch einmal nachgetankt, um ohne Probleme bis nach Auckland zugelangen. Das war es dann aber auch schon mit den Kosten. Die erste Tankfüllung und die Versicherung (bis $NZ1.500 Schadenssumme) war bereits im Transfer inbegriffen.


Zwei Tage hatte ich nun Zeit, um von Wellington nach Auckland zu gelangen. Schnell war die passende Route über Hastings und Napier gefunden. Insgesamt etwa 800 Kilometer mussten zurückgelegt werden. An den zwei Tagen saß ich knapp 10 Stunden hinter dem Steuer. Dies vor allem, weil ich mich erstens zweimal verfahren hatte und zweitens, weil die Straßen hauptsächlich sehr kurvenreich verliefen und große Höhenunterschiede zu überwinden waren.

Hastings (Innenstadt), Foto: Axel Kolax
Gleich in Wellington verpasste ich die richtige Ausfahrt - dachte ich - bis ich umdrehte und dann später doch sah, dass ich jetzt die falsche Strecke gewählt hatte. Nur gut, dass beide Strecken zum Ziel führten - Hastings. Das Städtchen im Osten der Nordinsel ist vor allem durch Obstgärten und den Weinanbau geprägt. Wer Zeit mitbringt und etwas Ausdauer hat, wird hier sicher einen Job finden.

Diese habe ich zumindest auf der Nordinsel nicht mehr. So hielt ich mich auch nur knapp 1,5 Stunden in dem Städtchen auf, um mir die Innenstadt anzuschauen und anschließend noch etwas Zeit in meinem Zielort für den Tag zu verbringen - Napier

Napier (Innenstadt), Foto: Axel Kolax
Die Stadt liegt nur etwa 20 Kilometer nord-östlich von Hastings entfernt und wird auch als Art Deco City beschrieben. Das heißt, die Innenstadt weißt die größte zusammen-hängende Kollektion von Art Deco Gebäuden auf. Für mich, mit meinem Studienhintergrund, ein wirklich beeindruckendes Ensemble. Das Foto zeigt nur einen kleinen Teil - mehr dazu seht ihr hier.

In Napier verbrachte ich den gesamten Nachmittag damit, mir die gestalterischen Elemente genauer anzuschauen und so nebenbei auch ein paar kleine Details und Ideen für eventuell zukünftige Aufgaben mitzunehmen. Neben mosaikbestückten Sitzgelegenheiten, den mit Bildern verzierten Pollern (siehe Foto) oder die liebevoll dekorierten Fassaden waren da nur einige Highlights der Innenstadt.

Am nächsten Morgen machte ich mich um 8 Uhr bereits auf die Fahrt nach Auckland. Einen kleinen Gang am Kiesstrand bei strahlendem Sonnenschein gönnte ich mir dann aber doch noch. Die Route hatte es in sich: 416 Kilometer bergauf und bergab sowie mit sehr vielen Kurven bestückt, mussten bewältigt werden. Am Ende traf ich geradeso - nachdem ich mich am Flughafen nocheinmal kurz verfahren hatte - kurz vor 15 Uhr am vereinbarten Übergabepunkt ein. Neben zwei Pausen lag es vor allem an der Strecke, dass es länger dauerte, als ich anfangs gedacht hatte. Am Ende lief die Übergabe aber problemlos ab und ich suchte mir meinen Bus, um vom Flughafen in die Stadt zurück zu kommen.

In der City angekommen, musste dann noch ein kostengünstiges Hostel gefunden werden. Ich entschied mich, einen Tag in das YHA-International einzuchecken und zwei weitere Tage im YHA-City zu verbringen. So konnte ich altbekanntes und günstiges damit verbinden, um das Wochenende zu überbrücken.

Meine Weihnachtsplanungen - ein Ausblick

Wie zu Beginn erwähnt, sitze ich zum schreiben auf der Terrasse meines Hostels. Dieses befindet sich in Rotorua und ist ebenfalls ein YHA-Hostel. Hier habe ich als Member zumindest die Möglichkeit auf kostenlosen WiFi-Zugang. Für meine Blogveröffentlichung und neben dem Preis ein ganz wichtiges Kriterium bei der Hostelsuche.

Ich werde jetzt die kommenden drei Nächte hier verbringen. Morgen geht es an das Filmset von "Der Hobbit" und "Herr der Ringe" nach Hobbiton. Über die kleinen grasüberwachsenden Erdhügel schreibe ich in der kommenden Woche detaillierter. Der 24. Dezember sollte normalerweise in Ruhe verbrahct werden. In diesem Jahr ist aber nichts, wie es sonst immer war. Ich werde mir noch etwas vornehmen, was mich etwas von den Gedanken an die Weihnachtszeit ablenkt. Die Angebote sind hier recht vielfältig. Allerdings muss ich mir noch anschauen, was an dem Tag überhaupt angeboten wird. Schließlich naht der "Heilige Abend". Am ersten Weihnachtsfeiertag sind auch hier alle Geschäfte geschlossen.

Ein Grund für mich, mich wieder in den Bus zu setzen und ein neues Ziel anzusteuern. In Gisborne werde ich das Jahr in Ruhe ausklingen lassen. Dort werde ich vier Tage lang einfach mal nichts tun und faul am Strand liegen. Sollte es regnen, gibt es sicher noch Ausweichmöglichkeiten. Derzeit sind jeweils zwei Regen und zwei Sonnentage angekündigt. Für mich zählt nur eins: Ein einziges Mal möchte ich als einer der Ersten den Sonnenaufgang auf der Erde miterleben. Das soll in der östlichsten Stadt der Welt der Fall sein. Mehr Informationen dazu findet Ihr in dem deutschen Artikel des Hamburger Abendblatts hier.

Am 29.12. geht für mich die Reise zurück nach Auckland, wo ich wie angekündigt Silvester feiern werde. Für all diejenigen, die nicht alle Posts gelesen haben: Eine Tour steht anschließend noch in den hohen Norden nach Cape Reinga und über den "90-Mile-Beach" an. Von dort aus geht es direkt zum Flughafen, wo ich am 09.01.2014 den Flieger in Richtung Chrsitchurch auf der Südinsel besteigen werde.

Die konkreten Planungen verschaffen mir jetzt finanzielle Sicherheit für die kommenden drei Wochen und etwas Spielraum für die Jobsucheauf der Südinsel. Dort kann ich dann flexibler entscheiden, ob ich einfach mal irgendwo aus dem Bus aussteige und mich etwas länger an einem Ort aufhalte oder zunächst alles abreise und dann arbeite.

Vieles ist noch offen und einiges wird die Zeit einfach von selbst mitsich birngen. Bis dahin heißt es für mich, meinem eigenen Weg zu folgen!

In diesem Sinne wünsche ich Euch bereits heute eine fröhliche und besinnliche Weihnachtszeit!

Viele Grüße vom anderen Ende der Welt und bis zum nächsten Mal,
Euer Axelinho




Sonntag, 15. Dezember 2013

you only live once.



Liebe Ozeanien-Mitreisende,

eine ganz aufregende Woche liegt hinter mir. Den ersten Teil habe ich Euch am Donnerstag präsentiert. Heute folgt nun der Rest der Woche von Donnerstag bis Sonntag.

Man lebt nur einmal – und das richtig

Blick vom Botanischen Garten auf Wellington, Foto: Axel Kolax
Heute geht es wortwörtlich hoch hinaus! Ich bin das erste Mal in meinem Leben mit dem Fallschirm gesprungen und bin mit meinen Weggefährten den Tongariro-Alpin-Crossing Track entlang gewandert. In Wellington sind ebenfalls sehr große Höhenunterschiede zu überwinden, wie Ihr hier schon vorab sehen könnt.




Taupo und Whakahoro

Am Mittwoch ging es um 07:00 Uhr in Richtung Taupo. Wir starteten deswegen so früh, da wir um 9:00 Uhr am Flughafen sein mussten – es war Skydivng-Zeit! 

Insgesamt traten - inklusive mir - 13 waghalsige Straybusfahrer an, um in einem Tandemsprung aus etwa 12.000 feet (etwa 3,7 km) über dem Meeresspiegel mit dem Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen. Ohne DVD, Fotos und T-Shirt kostete dieser Sprung jeden $NZ249. Wer genannte Dinge haben wollte, musste sie komplett und für $NZ150 dazu kaufen. Da war bei mir aber Schluss.

Die Kosten waren bei einigen dann auch ein Grund, warum nicht alle diesen Sprung mitgemacht haben - obwohl es das günstigste Angebot in Neuseeland ist.   

Das Gemüt schwankte zwischen Angst beim Absprung, Freude beim Fliegen und einem unheimlichen Freiheitsgefühl, nachdem sich der Fallschirm öffnete und ich die fantastische Aussicht über den Lake Taupo genießen konnte. Dieser ist der größte See Neuseelands und auch Ozeaniens.

Um 11:30 Uhr fuhren wir vom Flughafen in Richtung Whakaoro. Dieser kleine Ort - der mich sehr stark an Michel‘s Katthult-Hof in Lönneberga erinnerte - liegt mitten im Tongariro Nationalpark. Unsere Unterkunft (siehe Link Whakaoro) bestand aus mehreren kleinen Schwedenhütten, die mit Mehrbettzimmern ausgestattet waren. Alles in allem ein sehr angenehmer, ruhiger Aufenthalt, an dem man es hätte länger aushlten können. Kostenpunkt für eine Nacht: $NZ28.

Nach der Ankunft nahmen sieben aus der Gruppe eine etwas kniffelige Strecke auf sich. Diese führte über steile und rutschige Passagen und war mit einer Dauer von 2,5 Stunden ausgeschrieben. Um bei den Verhältnissen niemanden zu verlieren, blieb ich dieses Mal bei der Gruppe. 

Den Abend ließ ich ruhig beim Essen ausklingen und ging in Vorgriff auf den nächsten Tag zeitig ins Bett.

Tongariro National Park und Bulls

Denn am Donnerstag hieß es für alle schon um 6:30 Uhr: „Alle Einsteigen!“ Um das Tagespensum zu schaffen, war eine frühe Ankunft im Tongariro Nationalpark erforderlich. Es stand nämlich die längste Wanderung auf der Nordinsel auf dem Plan. Der Tongariro-Walking-Cross-Track ist mit etwa 20 Kilometern Länge auf 7,5 Stunden ausgelegt. Das alle es locker in der Zeit geschafft haben, lässt darauf schließen, dass ein gewisser Puffer miteingerechnet wurde. Einige hatten nämlich vorher teilweise noch nie Sport gemacht. 

Aber auch die Teilnahme an der Wanderung hatte seinen Preis. Diese kostete jeden mindestens $NZ 35. Ausrüstungsstücke konnten beziehungsweise mussten hinzu gekauft werden, wenn sie nicht dem Standard entsprachen. Pro Stück machte das $NZ 5. Durch das Studium war ich aber voll ausgestattet und hatte nichts zu befürchten. Das sich die Ausgabe für die Wanderung für mich gelohnt hatte, seht ihr spätestens an dem glücklichen Gesicht in der Diashow nach der Besteigung des Mount Tongariro. 

Da wir einen festen Abfahrtstermin am Nachmittag hatten, nahm ich nur den kleinen Umweg auf den Mount Tongariro (1.976m) in Angriff. Später erfuhr ich, dass von einigen Anderen aus der Gruppe auch der höhere Mount Ngauruhoe (2.287m) in der vorgegebenen Zeit geschafft wurde - und diese Gruppe lag bei der Entscheidung noch hinter mir. Ich hatte aber auch trotzdem genügend Kraft gelassen nach knapp 5,5 Stunden wandern und fotografieren.

Der Abend konnte in der Unterkunft entweder im Whirlpool zur Regeneration genutzt werden oder nach der Dusche und dem Essen zum ins Bett fallen. Einige von uns hatten da noch deutlich mehr Power als ich, so dass ich die zweite Alternative vorzog.

Wellington

Die Hauptstadt Neuseelands liegt im Süden der Nordinsel und ist über eine Fährverbindung mit der auf der Südinsel liegenden Stadt Picton verbunden. Wellington ist mit etwa 450.000 Einwohnern (2013) nach Auckland nur die zweitgrößte Stadt. Es folgt Christchurch mit 400.000 Einwohnern.

Die 2,5 Tage über das Wochenende hatte ich wirklich Glück mit dem Wetter. Abgesehen vom Freitag war es zwar etwas windig, aber auch sehr sonnig. So blieb genügend Zeit, die komplette Stadt im Freien zu erkunden. Als Alternative hätten sich weitere Museumsbesuche angeboten. Der Großteil ist - wie auch die Toiletten - frei zugänglich!

Bei der Ankunft in Wellington führte uns unser Fahrer auf den höchsten Aussichtspunkt: Mount Victoria. Dieser eröffnete uns einen tollen Blick auf die komplette Stadt. Neben dem Hafen war sogar der Flughafen gut zu sehen.

Nach dem Check-In im Hostel - diesmal wieder in einem Nomads - ging es noch kurz ins neuseeländische Museum Te Papa. Den Rest des Abends nahm ich mir nach dem Einkauf zur Erholung von der Wanderung vor. Diese hatte mich nach knapp fünf Wochen ohne Sport doch etwas mehr mitgenommen. 

Das Nomads Capital in Wellington buchte ich einen Tag vor der Ankunft über Booking.com. Die andere Möglichkeit wäre gewesen, über unseren Guide und Busfahrer zu buchen. Bei der Ankunft gab es wieder einmal eine Überraschung. Diesmal zu meinen Gunsten! Anstatt in ein 10-Bettzimmer wurde ich in ein 6-Bettzimmer upgegradet. Für $NZ75 kam ich drei Nächte unter und teilte mir zudem die letzte Nacht nur noch mit einem Amerikaner das Zimmer.

Botanischer Garten Wellington

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Botanischen Gartens. Meine Entdeckungstour durch die Stadt startete ich auf der 25ha umfassenden Fläche am Carter Observatory, welches extra für ein Jahr gebaut wurde, um die Sterne und deren Konstellationen zu beobachten. 

In dem Garten könnte man gut und gerne den ganzen Tag verbringen. Ich versuchte mich kurz zu halten und orientierte mich am Hauptweg (Downhill Path). Eine Karte des Botanischen Gartens findet ihr hier.

Nach der Durchquerung versuchte ich vor dem Fußballspiel am Abend noch ein paar Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten. Dabei stieß ich auf sehr beeindruckende architektonische Bauten, teilweise alt, teilweise neu - manchmal aus Holz, manchmal aus Stein oder auch aus Glas! Insgesamt macht die Stadt einen sehr einladenden Eindruck. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, wenn man in Neuseeland Station macht.

Da am Abend noch das Fußballspiel anstand, versuchte ich alles kurz zu halten. Ein paar Bilder und Eindrücke ließ ich aber dennoch auf mich wirken, da diese mich einfach faszinierten.
Stadionbesuch beim Spiel Wellington Phoenix – Brisbane Roar

Am Morgen hatte ich bei meiner Erkundung von Wellington am Stadion das Plakat gesehen, welches auf das Spiel am Abend hinwies. Kurzerhand entschied ich mich zu dem Besuch, obwohl der Preis mit $NZ35 für die Qualität auf dem Platz eher zu hoch war. Da ich aber seit fünf Wochen nicht einmal Fußball geschaut hatte, war es mir an diesem Tag egal.

Das Spiel fand in dem mit 34.500 Zuschauern fassenden Stadion mit 6.374 zahlenden Gästen nur wenig Zuspruch. Der einzige Fußballclub in Neuseeland kann sich also noch nicht mit der großen Konkurrenz (Rugby und Cricket) messen. So blieb mehr Platz für alle anwesenden. Freie Sitzwahl hatte man fast überall. Sonderwünsche wurden am Ticketschalter gern angenommen. Ich nahm zunächst im Schatten in der Nähe der Heimfans Platz.

In einem kurzweiligen Spiel fiel in der ersten Halbzeit nur ein Tor. Nach einem Standard erzielte Brisbane Roar kurz vor der Halbzeit das 0:1. Nach dem Seitenwechsel überschlugen sich aber die Ereignisse. Zunächst gab es Elfmeter für Wellington - 1:1. Danach pfiff der Schiri auch auf der anderen Seite! Der Ex-Hamburger und Bielefelder Besert Berisha trat an - und verschoss kläglich. Nur wenige Augenblicke später dann aber doch noch das 1:2 durch einen Fernschuss, bei dem der Torhüter von Wellington unglücklich aussah.

Für mich war es in der zweiten Halbzeit das Highlight, als ich dann doch noch Thomas Broich entdeckt habe. Der Ex-Bundeligaspieler aus Mönchengladbach wechselte vor ein paar Jahren nach Australien. Das er in Brisbane spielt, hatte ich vorher nicht auf der Kappe gehabt. Desto mehr freute ich mich, als die Spieler zu den etwa sieben mitgereisten Fans aus Brisbane (Nordostküste Australien) zum abklatschen kamen und ich die Möglichkeit bekam, mich darunter zu mischen.

Sonntag - kein Ruhetag 

Für den Tag hatte ich mir noch einmal allerhand vorgenommen. Ich besuchte noch einmal ausführlich das Te Papa Museum und durchwanderte noch einmal fast die gesamte Stadt um alle fußläufig erreichbaren und kostenfreien Sehenswürdigkeiten gesehen zu haben. Am Ende stand ein Wanderung zum Sonnenuntergang am Hafen entlang. Eindrücke erhaltet ihr in der Diashow am Blogende.

Eine Stadt - ein Wochenende

Derzeit weiß ich noch nicht, wie lange ich noch in der Stadt bleibe. Eigentlich habe ich alles sehenswerte gesehen und hatte vor, am Montag den Weg an die noch ausstehende Ostküste anzutreten. Da mein Verkehrsmittel aber noch nicht feststeht, lasse ich das mal noch offen und gebe Euch später darüber Bescheid.

Wie Ihr sicher mitbekommen habt, ist der heutige Blog fast ohne Bilder ausgekommen. Leider habe ich diese noch nicht hier integrieren können. Ihr seid aber herzlich eingeladen, Euch auf meiner Flickr-Seite auszutoben. Dort bekommt ihr alles zur vergangenen Woche und zum Gelesenen in Bildern gezeigt.

Ich wünsche Euch jetzt weiterhin eine ruhige und besinnliche Adventszeit und hoffe, Ihr bleibt weiter dabei.

Viele Grüße aus Wellington und bis zum nächsten Mal,
Euer Axelinho