Hallo in die Welt,
wieder ist eine Woche verflogen. Obwohl ich weniger erlebt habe, gibt es hier viele kleine Dinge, die mein Leben am anderen Ende der Welt lebenswert machen und mich Weihnachten fast völlig vergessen lassen. Im Moment sitze ich auf der Terrasse meines Hostels und kann bequem in kurzen Sachen meine Gedanken am vierten Advent zusammenfassen.
Heute wird es die gesamte Geschichte zum Roadtrip unter der Woche geben. Des Weiteren sind meine Planungen für die Nordinsel seit gestern abgeschlossen. Nachdem ich mit drei Arbeitgebern telefoniert hatte und mir alle vor Weihnachten keine Stelle mehr anbieten konnten, entschloss ich mich kurzerhand die Jobsuche für die Nordinsel abzubrechen. Ich konzentriere mich jetzt auf die letzten noch offenen Orte auf der Nordinsel, um wenigstens ein Ziel zu erreichen - möglichst alles gesehen zu haben, was für mich sehenswert ist.
Die Arbeitssuche ist damit aber nicht ganz beendet. Bereits gestern habe ich mich für eine Stelle auf der Südinsel auf einem Weinberg beworben. Da es immer abhängig von der Saison ist, ob man eine Chance bekommt, wollte ich mich zumindest erstmal vor anmelden. Montag werde ich da auch telefonisch nochmal aktiv.
Sicher fragt ihr Euch, wie ich das alles finanziere und warum ich solange mit dem arbeiten warte. Dazu wird es allerdings erst am Ende meines Trips einen eigenen Post geben, der Euch über alle Kosten, Gründe und Hintergründe für meine getroffenen Entscheidungen informiert. Da ich mir vorher bereits Gedanken gemacht hatte, ist auch ein finanzieller Puffer zur Überbrückung eingeplant gewesen, wo ich derzeit auch noch im "Soll" liege.
Ich hoffe, so lässt sich jetzt auch der heutige Titel besser verstehen - "Follow your own way." = "Folge deinem eigenen Weg.".
Zwischen Napier und Taupo, Foto: Axel Kolax (Selbstauslöser) |
Was für manchen vielleicht wie Urlaub am anderen Ende der Welt aussieht, ist für mich tagtäglich ein hartes Stück Arbeit. Nicht, dass ich auch sehr viele ruhige und schöne Momente verlebe - aber ich muss wirklich fast jeden Tag neu planen.
Neben der Unterkunft befinde ich mich fast täglich auf der Suche nach günstigen Angeboten für den nächsten Trip, einem passenden Jobangebot (Dauer, Beginn) oder, wie in der vergangenen Woche einer Möglichkeit, um von Wellington noch vor dem 23. Dezember zurück nach Auckland zu kommen.
Warum?
Meine Organisation -WorknHoliday- ging in die wohlverdiente Weihnachtspause und wird erst am 06.01.2014 die Pforten wieder öffnen. Da ich aber noch ein paar Dinge für die nächsten Wochen abstimmen und gleichzeitig noch etwas anderes sehen wollte, entschied ich mich gegen den Straybus und für den Trip mit dem Auto. Der Straybus wäre der für mich Einzige kostenlose Weg gewesen, direkt von Wellington nach Auckland zu gelangen.
Meine Suche begann im Internet auf der Plattform transfercar.co.nz. Hier werden kostenlos Autos angeboten, die von einem Ort in ihren Ursprungsort transferiert werden sollen. Auf der Plattform angemeldet kann man sich je nach Verfügbarkeit für verschiedene Standorte Autos anzeigen lassen. Wenn man etwas passendes gefunden hat, bewirbt man sich formal auf das einem zusagende Auto. Wenn dem Inserenten Uhrzeit und Profil zusagen, bekommt man den Zuschlag. Wenn nicht, handelt man sich auch mal Absagen ein. Ich hatte zunächst vor, die Fahrt am Montag anzutreten. Der Anbieter lehnte mich allerdings ab. Beim zweiten hatte ich dann mehr Glück und es konnte am Mittwoch losgehen. Leider gibt es immer auch einen kleinen Haken bei der Sache. Manche Anbieter liegen etwas außerhalb der Stadt. So musste ich mir zuzüglich der Routen auch noch einen Bus suchen, der mich in Richtung des Flughafens von Wellington sowie vom Flughafen in Auckland in die City transferiert.
Die Kosten beliefen sich in Wellington auf $NZ3,50 und in Auckland auf $NZ5,60. Hinzu kamen $NZ30 für den Tank. Ich hatte sicherheitshalber noch einmal nachgetankt, um ohne Probleme bis nach Auckland zugelangen. Das war es dann aber auch schon mit den Kosten. Die erste Tankfüllung und die Versicherung (bis $NZ1.500 Schadenssumme) war bereits im Transfer inbegriffen.
Zwei Tage hatte ich nun Zeit, um von Wellington nach Auckland zu gelangen. Schnell war die passende Route über Hastings und Napier gefunden. Insgesamt etwa 800 Kilometer mussten zurückgelegt werden. An den zwei Tagen saß ich knapp 10 Stunden hinter dem Steuer. Dies vor allem, weil ich mich erstens zweimal verfahren hatte und zweitens, weil die Straßen hauptsächlich sehr kurvenreich verliefen und große Höhenunterschiede zu überwinden waren.
Hastings (Innenstadt), Foto: Axel Kolax |
Diese habe ich zumindest auf der Nordinsel nicht mehr. So hielt ich mich auch nur knapp 1,5 Stunden in dem Städtchen auf, um mir die Innenstadt anzuschauen und anschließend noch etwas Zeit in meinem Zielort für den Tag zu verbringen - Napier.
Napier (Innenstadt), Foto: Axel Kolax |
In Napier verbrachte ich den gesamten Nachmittag damit, mir die gestalterischen Elemente genauer anzuschauen und so nebenbei auch ein paar kleine Details und Ideen für eventuell zukünftige Aufgaben mitzunehmen. Neben mosaikbestückten Sitzgelegenheiten, den mit Bildern verzierten Pollern (siehe Foto) oder die liebevoll dekorierten Fassaden waren da nur einige Highlights der Innenstadt.
Am nächsten Morgen machte ich mich um 8 Uhr bereits auf die Fahrt nach Auckland. Einen kleinen Gang am Kiesstrand bei strahlendem Sonnenschein gönnte ich mir dann aber doch noch. Die Route hatte es in sich: 416 Kilometer bergauf und bergab sowie mit sehr vielen Kurven bestückt, mussten bewältigt werden. Am Ende traf ich geradeso - nachdem ich mich am Flughafen nocheinmal kurz verfahren hatte - kurz vor 15 Uhr am vereinbarten Übergabepunkt ein. Neben zwei Pausen lag es vor allem an der Strecke, dass es länger dauerte, als ich anfangs gedacht hatte. Am Ende lief die Übergabe aber problemlos ab und ich suchte mir meinen Bus, um vom Flughafen in die Stadt zurück zu kommen.
In der City angekommen, musste dann noch ein kostengünstiges Hostel gefunden werden. Ich entschied mich, einen Tag in das YHA-International einzuchecken und zwei weitere Tage im YHA-City zu verbringen. So konnte ich altbekanntes und günstiges damit verbinden, um das Wochenende zu überbrücken.
Meine Weihnachtsplanungen - ein Ausblick
Wie zu Beginn erwähnt, sitze ich zum schreiben auf der Terrasse meines Hostels. Dieses befindet sich in Rotorua und ist ebenfalls ein YHA-Hostel. Hier habe ich als Member zumindest die Möglichkeit auf kostenlosen WiFi-Zugang. Für meine Blogveröffentlichung und neben dem Preis ein ganz wichtiges Kriterium bei der Hostelsuche.
Ich werde jetzt die kommenden drei Nächte hier verbringen. Morgen geht es an das Filmset von "Der Hobbit" und "Herr der Ringe" nach Hobbiton. Über die kleinen grasüberwachsenden Erdhügel schreibe ich in der kommenden Woche detaillierter. Der 24. Dezember sollte normalerweise in Ruhe verbrahct werden. In diesem Jahr ist aber nichts, wie es sonst immer war. Ich werde mir noch etwas vornehmen, was mich etwas von den Gedanken an die Weihnachtszeit ablenkt. Die Angebote sind hier recht vielfältig. Allerdings muss ich mir noch anschauen, was an dem Tag überhaupt angeboten wird. Schließlich naht der "Heilige Abend". Am ersten Weihnachtsfeiertag sind auch hier alle Geschäfte geschlossen.
Ein Grund für mich, mich wieder in den Bus zu setzen und ein neues Ziel anzusteuern. In Gisborne werde ich das Jahr in Ruhe ausklingen lassen. Dort werde ich vier Tage lang einfach mal nichts tun und faul am Strand liegen. Sollte es regnen, gibt es sicher noch Ausweichmöglichkeiten. Derzeit sind jeweils zwei Regen und zwei Sonnentage angekündigt. Für mich zählt nur eins: Ein einziges Mal möchte ich als einer der Ersten den Sonnenaufgang auf der Erde miterleben. Das soll in der östlichsten Stadt der Welt der Fall sein. Mehr Informationen dazu findet Ihr in dem deutschen Artikel des Hamburger Abendblatts hier.
Am 29.12. geht für mich die Reise zurück nach Auckland, wo ich wie angekündigt Silvester feiern werde. Für all diejenigen, die nicht alle Posts gelesen haben: Eine Tour steht anschließend noch in den hohen Norden nach Cape Reinga und über den "90-Mile-Beach" an. Von dort aus geht es direkt zum Flughafen, wo ich am 09.01.2014 den Flieger in Richtung Chrsitchurch auf der Südinsel besteigen werde.
Die konkreten Planungen verschaffen mir jetzt finanzielle Sicherheit für die kommenden drei Wochen und etwas Spielraum für die Jobsucheauf der Südinsel. Dort kann ich dann flexibler entscheiden, ob ich einfach mal irgendwo aus dem Bus aussteige und mich etwas länger an einem Ort aufhalte oder zunächst alles abreise und dann arbeite.
Vieles ist noch offen und einiges wird die Zeit einfach von selbst mitsich birngen. Bis dahin heißt es für mich, meinem eigenen Weg zu folgen!
In diesem Sinne wünsche ich Euch bereits heute eine fröhliche und besinnliche Weihnachtszeit!
Viele Grüße vom anderen Ende der Welt und bis zum nächsten Mal,
Euer Axelinho
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